Mit Carmela unterwegs …

November 17, 2008

Neues aus der Mädel-WG

Filed under: Fotos, Land und Leute — Carmela @ 1:18 pm

Hier sind ein paar neue Fotos aus meiner Mädel-WG.

Am Wochenende verbringen wir eigentlich so die meiste Zeit zusammen, vor allem sonntags. Dann kochen wir zusammen, essen mit den Händen (total beliebt, weil das ein Stück philippinischer Kultur ist), quatschen viel, spielen Gitarre und singen und lachen vor allem ganz doll. Die Mädels sind alle total klasse! Irgendwie fühle ich mich zurück versetzt in meine Studentenzeit. Gestern war sogar die Mutter von Heidee (gesprochen: Heidi) da und hat für uns alle gekocht. Manchmal gehen wir aus, jedoch nicht so oft, weil meine Mitbewohnerin nicht viel Geld haben und es ihnen unangenehm ist, wenn ich sie ständig einlade.

Jhona (30), Heidee (22) und Xagie (11, die Tochter von Jhona, gesprochen: Sagie) sprechen natürlich so oft es geht Tagalog mit mir, weil sie sich in den Kopf gesetzt haben, dass ich so gut wie fließend sprechen kann, wenn ich Olongapo verlasse.  Sie stehen mir mit Rat und Tat bei Seite - auch wenn sie mich versehnlich nachts schonmal aussperren, und ich die Nacht auf der Straße verbringen muss … hahaha!

Total amüsant für mich ist, dass sie - wie die meisten Philippinos - sehr abergläubig sind, trotz katholischer Überzeugung. Heute Abend ließ sich z.B. ganz schlecht die Haustür öffnen, und Heidee, die nach mir nach Hause kam, eilte total aufgeregt in mein Zimmer und meinte, dass wir “Mumus” haben (Geister). Die glauben an alle möglichen Geister! Ich habe ihr dann erklärt, wie man die Tür ganz einfach auf bekommt, und dass das nix mit “Mumus” zu tun hat. Sobald sie jedoch irgend etwas Sonderbares erleben, ist es zunächst ein “Mumu” … hehehe … sorry, aber ich muss immer darüber lachen. Letzte Woche, hatten wir in der Küche die Glühbirne von der Deckenleuchte ausgetauscht. Nach 5 Minute ging die aus, und Heidee und Jhona waren gerade zu Hause, als das passierte. Ein wenig später kam ich nach Hause und war überrascht, dass eine Kerze auf dem Küchentisch leuchtete, weil die Stadt zur Abwechselung eigentlich mal keinen Stromausfall hatte. Ja, und die beiden meinten, dass wir ein “Mumu” im Haus haben, denn eine nagelneue Birne ist einfach ausgegangen. Ich daraufhin sagte, dass es wohlmöglich was mit der Leitung zu tun haben könnte, und Jhona hat dann die Verkabelung gewechselt. Und siehe da, seit da an funktioniert die Lampe wieder einwandfrei! Sie fragen mich immer wieder, warum ich denn nicht an “Mumus” glaube, denn schließlich sind die ja wahr. Vor allem in der Provinz gibt es sie. Jedoch bringt jede Erklärung meinerseits nichts, denn die Kinder bekommen von Anfang an beigebracht, dass es Mumus gibt und sie aufpassen müssen, dass sie nicht von einem Heim geholt werden. Ich glaube, dass diese Geschichten gerade auf dem Lande auch eine erzieherische Funktion haben, weil Eltern und vor allem Großeltern mit “Mumus” drohen, wenn die Kinder nicht gehorchen.

O.k., meine LIeben … passt auf, dass Euch kein “Mumu” besucht!

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