Mit Carmela unterwegs …

January 10, 2009

Rettungsaktion aus einer Sexbar

Filed under: Projekttagebuch — Carmela @ 1:51 pm

Kurz vor Weihnachten bekamen wir ueber unsere PRDA Handy Hotline den Tip per sms … “three children in Alaminos sex bar, 13 years old, need rescue.” Alaminos ist eine Stadt im Norden von Pangasinan, Luzon, etwa vier Stunden von Olongapo City entfernt. Die Person, die diese Nachricht gesendet hat, war Teinehmerin an einem Seminar des Human Rights Team ueber Kinder- und Frauenrechte, und wurde dadurch ermunternt, ihre Information weiter zu geben. Im letzten Jahre konnten 19 Maedchen allein ueber diese PREDA Hotline gerettet werden, in der Regel sexuell missbrauchte / belaestige oder kommerziell sexuell ausgebeutete Maedchen. Fuer PREDA reicht solch eine kurze sms, um ein Team von PREDA MitarbeiterInnen kurzfristig zu mobilisieren und eine Rettungsaktion durchzufuehren. Die lokale Polizei von Alaminos wurde im benachrichtigt, um fuer die bevorstehende Aktion in der Sexbar “Trappers” Unterstuetzung anzufordern und warteten auf das PREDA Rescue Team. Jedoch zeigten die Polizeibeamten keinerlei Motivation, einzugreifen oder die Besuche von Maennern in dieser Bar zu stoppen. So beobachtete man lediglich und wartete einfach nur ab. Dadurch dasss die Polizei einer anderen Provinz (Bataan, in der Nahe von Olongapo) mit zur Rettungsktion genommen wurde, weil diese sehr kooperativ sind, konnten diese ihre Kollegen von Alaminos dazu draengen, die Bar zu stuermen. Die Polizeibeamten von Alaminos haben die drei minderjaehrigen Maedchen schliesslich zur Wache gebracht, von wo aus sie nach PREDA gebracht wurden, eine Woche vor Weihnachten. Zwei Geschwister, 13 und 14 Jahre, und ihre Freundin, ebenfalls 14 Jahre alt, wurden von Pimps (Zuhaelter) aus der Provinz Bataan nach Alaminos gelockt, indem ihnen gute Arbeit versprochen wurde. Angeblich wird die Sexbar von einem ehemaligen Polizeibeamten gefuehrt, so dass es nicht verwunderlich ist, dass die lokale Polizei nicht eingreifen wollte. Normaler Weise wuerde per Gesetz die Bar geschlossen werden oder der Besitz konfisziert, wegen Menschenhandel. Jedoch unter dem Schutz der lokalen Polizei koennen solche schmutzigen Geschaefte weiter leben.

Seit kurz vor Weihnachten sind die drei Maedels also bei uns und versuchen sich mehr und mehr einzugewoehnen, was nicht so einfach ist. Sie haben saemtliche Geschlechtskrankeiten, die es so gibt - gluecklicher Weise kein HIV / AIDS - und traten am Anfang sehr provokativ und rebellisch auf. Selbst bei meiner Aktivitaet haben sie durch anzuegl. Bemerkungen ihren Unmut, dass sie nun in PREDA sind, geaeussert. Die Mutter eines Maedchen hatte sich zunaechst geweigert, den Vertrag mit PREDA zu unterschreiben, dass ihr Kind fuer bestimmt Zeit in unserer Obhut sein wird. Sie dachte wohl, indem sie sich einfach weigert und das Kind mit nach Hause nimmt, ist die Sache geregelt. Eine unsere Sozialarbeiterin und die vom Sozialamt - die bei solchen Faellen immer konsultiert und dabei sein muessen - haben der Mutter erst einmal deutlich machen muessen, dass sie nicht verhindern konnte, dass sich ihre Tochter prostituiert. Man koennte ihr das Sorgerecht entziehen, wenn sie nicht einwilligt. Daraufhin hat sie dann bereitwillig den Vertrag unterschrieben. Mittlerweile sind alle drei im Umgang nicht mehr provokativ, und eine von ihnen ist sowas von kooperativ und super drauf, so dass ich sie zur Co-Uebersetzerin “befoerdert” habe.

Fragt man sie, was sie sich wuenschen im Leben, erwaehnen sie neben einen guten Job, ihrer Familie zu helfen und mit ihnen zu sein, einem Boyfriend zu haben, weil es ohne Mann nicht Spass macht im Leben! Man merkt sehr schnell, dass sie aufgrund ihrer Taetigkeit ihre Unbeschwertheit als Teenager verloren haben, sie treten wie 20 jaehrige auf und geben sich als sehr selbstbewusst und aufgeklaert. Nur, wenn sie mit den anderen Maedchen zusammen sind, lassen sie sich von der kindlichen Art anstecken und vergessen fuer einige Momente ihr “Sexy-Girl-Gehabe” und albern wie alle rum und machen Bloedsinn.

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