Mit Carmela unterwegs …

October 4, 2008

Wertevermittlung für die Mädchen

Filed under: Projekttagebuch — Carmela @ 2:38 pm

Es ist schon was länger her, dass ich was geschrieben habe. Das liegt daran, weil ich seit dem 4.10. täglich nachmittags eine activity habe für die Mädchen. Zunächst sind es die sogenannte OSY (out of school) Mädchen, die nicht mehr oder noch nicht wieder in die Schule gehen. Sie sind in der Regel „commercial sexual exploited children“ (kommerziell sexuell ausgebeutete Kinder bzw. Jugendliche, die entweder in Bars, Bordells oder für die Pornoindustrie als Sexklaven gearbeitet haben). Eine ist 14 und schwanger, eine andere redet überhaupt nicht bzw. kaum, und eine andere ist gerade dabei, von den Drogen weg zu kommen. Die verantwortliche Projektkoordinatorin hatte mich gebeten, denen eine Werte-Vermittlung zu geben. Dabei muss ich bei der Vorbereitung immer berücksichtigen, dass die schwer zu motivieren sind, und es nicht gewohnt sind, konzentriert inhaltlich zu arbeiten. Deshalb mach ich die Aktivität immer sehr praktisch orientiert und mit ganz vielen gruppendynamischen Spielen zwischen durch. Davon mal abgesehen, können es täglich immer andere Jugendliche sein neben den OSY Mädels, weil die anderen auch teilnehmen, wenn z.B. keine Schule ist (wegen Unwetter und Regen) oder jemand eine Anhörung morgens hatte oder andere wiederum Arzttermine hatten. Also es sind eigentlich nur 5 OSY girls, aber ich hatte auch schon einen Nachmittag mit 26 Mädchen. Das macht es wiederum auch was schwer, weil ich nie wirklich anknüpfen kann, weil ja nicht immer alle alles mitbekommen. Es macht aber total viel Spaß! Die Mädels aus derMeistens ist eine Erzieherin dabei, so dass die bei Verständnisproblemen übersetzten kann. Ich selbst spreche überwiegend deutsch mit Ausdrücken auf Tagalog. Wenn ich persönlich mit einem Mädchen spreche, ist es primär Tagalog.

Es ist interessant, das manche Spiele, die wir hier so kennen, total schwierig sind, mit denen zu spielen (z.B. das mit den Schenkel klopfen im Stuhlkreis), wiederum andere (Flasche auf und zu), die ganz schnell die Lösung raus haben. Faszinierend!

Vormittags besuche ich den nichtschulischen Unterricht der Jungs. Mein Wunsch ist jedoch, mit denen spielpädagogisch was zu unternehmen, denn aufgrund des Personalmangels, haben die zu wenig Aktivitäten und machen dann so ein Unfug, dass sie abends auf den benachbarten Friedhof gehen und ein Gittertor klauen und das mit ins Zentrum bringen; oder noch schlimmer, heimlich Schnüffeln gehen. Wahrscheinlich werde ich auch was Papierkram machen, denn die Sozial-arbeiterInnen nicht mit den Berichten nachkommen.

Es gibt also noch viele Möglichkeiten für mich hier.

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