Mit Carmela unterwegs …

December 3, 2008

Wertevermittlung der Boys

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 2:24 pm

Ein paar Fotos dazu.

November 29, 2008

Neue Fotos aus der WG

Filed under: Familie und Freunde, Fotos — Carmela @ 5:30 am

Das Album “Neues aus der Maedel-WG” hab ich einfach ergaenzt.

November 17, 2008

Neues aus der Mädel-WG

Filed under: Fotos, Land und Leute — Carmela @ 1:18 pm

Hier sind ein paar neue Fotos aus meiner Mädel-WG.

Am Wochenende verbringen wir eigentlich so die meiste Zeit zusammen, vor allem sonntags. Dann kochen wir zusammen, essen mit den Händen (total beliebt, weil das ein Stück philippinischer Kultur ist), quatschen viel, spielen Gitarre und singen und lachen vor allem ganz doll. Die Mädels sind alle total klasse! Irgendwie fühle ich mich zurück versetzt in meine Studentenzeit. Gestern war sogar die Mutter von Heidee (gesprochen: Heidi) da und hat für uns alle gekocht. Manchmal gehen wir aus, jedoch nicht so oft, weil meine Mitbewohnerin nicht viel Geld haben und es ihnen unangenehm ist, wenn ich sie ständig einlade.

Jhona (30), Heidee (22) und Xagie (11, die Tochter von Jhona, gesprochen: Sagie) sprechen natürlich so oft es geht Tagalog mit mir, weil sie sich in den Kopf gesetzt haben, dass ich so gut wie fließend sprechen kann, wenn ich Olongapo verlasse.  Sie stehen mir mit Rat und Tat bei Seite - auch wenn sie mich versehnlich nachts schonmal aussperren, und ich die Nacht auf der Straße verbringen muss … hahaha!

Total amüsant für mich ist, dass sie - wie die meisten Philippinos - sehr abergläubig sind, trotz katholischer Überzeugung. Heute Abend ließ sich z.B. ganz schlecht die Haustür öffnen, und Heidee, die nach mir nach Hause kam, eilte total aufgeregt in mein Zimmer und meinte, dass wir “Mumus” haben (Geister). Die glauben an alle möglichen Geister! Ich habe ihr dann erklärt, wie man die Tür ganz einfach auf bekommt, und dass das nix mit “Mumus” zu tun hat. Sobald sie jedoch irgend etwas Sonderbares erleben, ist es zunächst ein “Mumu” … hehehe … sorry, aber ich muss immer darüber lachen. Letzte Woche, hatten wir in der Küche die Glühbirne von der Deckenleuchte ausgetauscht. Nach 5 Minute ging die aus, und Heidee und Jhona waren gerade zu Hause, als das passierte. Ein wenig später kam ich nach Hause und war überrascht, dass eine Kerze auf dem Küchentisch leuchtete, weil die Stadt zur Abwechselung eigentlich mal keinen Stromausfall hatte. Ja, und die beiden meinten, dass wir ein “Mumu” im Haus haben, denn eine nagelneue Birne ist einfach ausgegangen. Ich daraufhin sagte, dass es wohlmöglich was mit der Leitung zu tun haben könnte, und Jhona hat dann die Verkabelung gewechselt. Und siehe da, seit da an funktioniert die Lampe wieder einwandfrei! Sie fragen mich immer wieder, warum ich denn nicht an “Mumus” glaube, denn schließlich sind die ja wahr. Vor allem in der Provinz gibt es sie. Jedoch bringt jede Erklärung meinerseits nichts, denn die Kinder bekommen von Anfang an beigebracht, dass es Mumus gibt und sie aufpassen müssen, dass sie nicht von einem Heim geholt werden. Ich glaube, dass diese Geschichten gerade auf dem Lande auch eine erzieherische Funktion haben, weil Eltern und vor allem Großeltern mit “Mumus” drohen, wenn die Kinder nicht gehorchen.

O.k., meine LIeben … passt auf, dass Euch kein “Mumu” besucht!

November 15, 2008

Meine Schuetzlinge

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 11:02 am

Ich hatte ja mal vor kurzem berichtet, dass wir ganz viele neue Jungen bekommen haben. Deshalb hat das Department von denen ueberlegt, den nicht formalen Unterricht anders zu strukturieren. Da die meisten der Jungen nicht in die Schule gehen, bekommen sie bei PREDA eine Art Ersatzunterricht. Es sind 17 Jungen, die als Grundschueler eingestuft wurde - auch wenn die zwischen 12 und 17 Jahren sind, und manche koennen gerade mal ihren Namen schreiben. Die Jungen, die wesentlich weiter sind (ca. 10) bekommen einen getrennten nicht formalen Unterricht. Zur Zeit lernen die, mit dem Computer umzugehen. Zweimal in der Woche gebe ich eine Aktivitaet (Teamarbeit, Kooperation, life skills) fuer die Grundschueler vormittags nach ihrem Unterricht.

Bei den Maedchen sind es viel weniger, die nicht in die Schule gehen. Und Ziel der sogenannten OSY (out of school youth: Jugendlichen, die nicht die Schule besuchen) ist es, in Kuerze wieder die Schule zu besuchen. Man merkt auch, dass sie einen ganz anderen Hintergrund haben und sind viel fitter was Bildung angeht. Die PREDA Maedchen sind generell sehr gut in der Schule, die bekommen immer Preise als Klassenbeste. Wohlmoeglich hat es auch damit zu tun, dass sie aufgrund ihrer Erfahrung sehr ehrgeizig gegworden sind, um etwas in ihrem Leben zu erreichen. Viele haben sich sehr hohe Ziel gesteck (Lehererin, Psychologin, Anwaelting, Aerztin, Sozialarbeiterin). Ich arbeite also jeden Nachmittag mit den OSY Maedchen.

Zwei Fotos von meinen Schuetzlingen.

November 7, 2008

Neues aus PREDA

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 5:29 pm

Allein Gestern Abend haben zwei unserer Sozialarbeiterinnen vom Rescue Team (Rettungsteam) 6 neue Jungen mitgebracht. Sie haben alle - Gott sei Dank - kein Verfahren, sondern sind aufgrund von Vernachlässigung überwiegend auf der Straße und haben Rugby geschnüffelt. Jetzt haben wir insegesamt 54 Jungs im Zentrum. Damit ist auch schon die Grenze für’s Heim hier in Olongapo überschritten, und es werden ein paar Jungs, die schon länger dabei sind, nach Castellejos ins Außenzentrum transportiert. Nächstes Jahr sollen sowieso alle Mädchen und Jungs (natürlich getrennt) in neugebaute Heime ausserhalb des Bürogebäude in Olongapo City transferriert werden. Zusätzlich sollen auch Häuser bzw. Wohnungen für wenig Miete in der Nähe der Heime für das Personal gebaut werden, damit diese nicht die teuren Arbeitswege auf sich nehmen müssen.

Heute war ich bei deren ausserschulischen Erziehung dabei. Und da ist ein Junge, der ist gerade mal 12 Jahre und sowas von klein. Der könnte als 7jähriger durchgehen. Generell sehen die Jugendlichen hier ja aus wie Kinder.

Bei den Mädchen sind es z.Z.49, 37 sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche und 12 kommerziell sexuell ausgebeutete Jugendliche.

Heute war wieder eine Konferenz über die Bekämpfung der Kinderprostitution und Kinderhandel. Dieses Mal kamen die TeinehmerInnen aus der Region Zambales, wozu PREDA gehört. Das Human Rights Department war ein wenig enttäuscht über die Anzahl der TeilnehmerInnen, weil bis Gestern viel mehr PolizistInnen angemeldet waren, die Heute dann abgesagt haben. Das ist vierlerorts ein großes Problem, dass viele PolizistInnen gar nicht die Dringlichkeit und Notwendigkeit darin sehen, sich dem Thema Kinderprostitution zu widmen. Vor zwei Wochen haben wir ein Mädchen bekommen, die von 4 Männern sexuell missbraucht wurde. Dies wurde direkt bei der Polizei gemeldet, die hat jedoch erst 36 Std. später reagiert. PREDA will jetzt diese Polizeistation verklabgen, weil sie damit eindeutig mit den Tätern kollaboriert hat. Ob es was bringt, sei doch dahin gestellt. Denn es ist so was von schwer, Fälle für die Mädchen zu gewinnen. Jedoch kein Grund, weiterhin dafür zu kämpfen. Vor allem viele männliche Polizeibeamten nehmen das ganze Thema Vergewaltigung von Kindern und Jugendlichen auf die leichte Schulter. Und da Beamte hier sehr korrupt sind, decken diese natürlich auch die Sexbars, wo Minderjährige arbeiten.

Ein Mädchen hatte gestern Morgen ihr Verhör im Gericht wegen sexuellen Missbrauch. Wir haben am Nachmittag versucht, sie darauf vorzubereiten, indem wir das Verhör zusammen mit den out of school Mädchen gespielt haben - ich durfte die Richterin sein. Sei ist 13 Jahre alt. Aber es war so schwer für sie, zu sprechen - was wir gut nachvollziehen können. Glückerlicherweise ist es ihr gelungen, vor Gericht auszusagen. Die Mädchen schämen sich sehr darüber, was mit ihnen geschehen ist, und manchmal dauert es, bis sie bereit sind, vor dem Gericht auszusagen. Das Problem hier ist, dass die Kinder ganz normal aussagen müssen, kein extra Raum, wo nur Richter, Staatsanwalt und Verteidiger sind. Mittlerweile haben einige RichterInnen die Nachsicht und schicken alle Leute, die nichts mit dem Fall zu tun haben, raus, um das Mädchen mehr zu schützen.

Gestern war ich mit den Mädchen am Strand, die nicht oder noch nicht wieder in die Schule gehen. Das sind diejenigen, denen ich jeden Tag eine sog. Wertevermittlung gebe.

Hier sind die Fotos vom Strandausflug.

November 2, 2008

Frohe Weihnachten, meine Lieben!

Filed under: Fotos, Land und Leute — Carmela @ 2:48 pm

Als ich im Oktober meinen Vermieter besucht habe, um die Miete für November zu zahlen, hat er angekündigt, dass er über die Feiertage (Allerheiligen), wenn wir alle nicht da sind, eine Generalreinigung machen wird und ein wenig von Innen dekorieren. Ich habe lediglich gesagt, dass ich doch sehr gespannt bin …

Ja, und an Allerseeln bin ich dann zurück nach Olongapo und hallooooo … das ist dabei rausgekommen: … (Fotos).

So, meine Lieben in Deutschland!

Ich wünsche Euch von Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest

und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

November 1, 2008

Geburtstagsfeier an Allerheiligen

Filed under: Familie und Freunde, Fotos, Land und Leute — Carmela @ 3:32 pm

Ich hatte ja erwähnt, dass meine Familie in Manila dieses Jahr nicht auf den Friedhof verbringt, weil es einfach zu überfüllt. Ein weiterer Grund ist, dass meine Tante ihren 77. Geburtstag gefeiert hat. Und ganz typisch trudeln die Verwandten dann ein, wann sie möchten, manche bringen noch Freunde mit, und es gibt ganz viel Essen. Der krönende Abschluss ist dann natürlich das Karaoke-Singen. Und da macht dann wirklich jeder mit. Die Männer sitzen in der Regel draußen und betrinken sich, damit sie noch besser singen können. Und ich habe natürlich auch mein Bestes getan, um die Clan-Ehre hinsichtlich des Singens aufrecht zu erhalten.

Hier sind die Fotos von Heute.

October 30, 2008

AKBAY – Kinder und Jugendorganisation von PREDA

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 3:50 am

1998 hat sich die Kinder- Jugendorganisation AKBAY gegründet. AKBAY (Aksyon ng Kabataan at mga Bata para sa Bayan) bedeutet: Kinder und Jugend Aktion für das Land. Wenn man das wortwörtlich übersetzt, heißt es: jemandem den Arm auf die Schulter legen als Geste der Freundschaft, tiefer Sympathie, eine Geste der Unterstützung.

Zur Zeit hat AKBAY über 70 Mitglieder zwischen 17 und 27 Jahren. Es gibt eine sehr klare Struktur mit Chairman, Secretary, Speaker, Schatzmeister usw. Also, die Ämter - und noch ein paar mehr - wie wir sie auch von Jugendorganisationen her kennen. Das Leitungsgremium besteht aus älteren Jugendlichen (18-25 Jahren). Aufgabe von AKBAY ist, das Anliegen von PREDA öffentlich zu machen. Deshalb gibt es verschiedene Bereiche: Umweltschutz, Verteidigung der Kinder- und Frauenrechte, sozial-ökonom. Projekte, Erziehung - Kultur - Sport, Partizipation von Kindern und Jugendlichen und Steuerung, präventive Gesundheitserziehung und kirchl. Stellungsnahmen. Die Jugendlichen kommen aus anderen Lebensverhältnissen als die Mädchen und Jungen in den PREDA Heimen. In der Regel sind es fast alles College Studierende. Über die Öffentlichkeitsarbeit von PREDA in den Schulen, wird das Interesse für PREDA und AKBAY geweckt. Es gibt auch einige wenige von unseren HeimbewohnerInnen, die AKBAY Mitglieder sind. Es kann gut sein, dass sich das in Zukunft ändern wird, weil das Interesse vor allem bei den Mädchen sehr groß ist, einmal zu AKBAY zu gehören. Die Mitglieder kommen aus der ganzen Region Zambales (sowas wie ein Bundesland) und der Stadt Olongapo.

Neben Seminaren, Trainings und Events ist Theater und Musik Methode und Medium von AKBAY, um in der Öffentlichkeit zu wirken. Es gibt eine Tanztruppe und zwei Theatergruppen, eine nationale, die innerhalb der Philippinen tourt und eine internationale, die schon auf Europa Tour war (auch Deutschland, u.a. Köln) und beim WJT in Sydney aufgetreten ist. Sie haben 4 Theaterstücke, um ihre Botschaft rüberzubringen: Knastkinder, sexuelle Ausbeutung und Prostitution, Umweltverschmutzung und -schutz, und das vierte habe ich vergessen … hehehe. Das sind also alles Laienspieler, und sie engagieren sich ehremamtlich, aber WOW!, die sind sowas von super professionell! Außerdem moderieren sie jeden Sonntag Mittag im regionalen Radio die Sendung “Angel Anni” (wo ich auch schon zu Gast war).

Am Donnerstag war die jährliche Generalversammlung im Zentrum, bei der u.a. Neuwahlen anstanden für das Leitungsgremium. Und anschl. war eine Retro Party, weil ja Halloween ist. Ich bin nicht bis zum Schluss geblieben, da ich noch nach Manila fahren musste. Denn am 31.10. zu reisen, ist wegen Allerheiligen einfach zu krass, weil nämlich dann jeder unterwegs ist.

Hier sind die Fotos.

October 29, 2008

Straßenkinder Konferenz

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 3:38 am

Mittlerweile die zweite, und ganz viele unterschiedliche Organisationen und Schulen haben daran teilgenommen. Eine Parade durch die Stadt hat alles eingeleitet, so richtig mit Luftballons, Fähnchen und Musik. Bei der Konferenz selbst sind es Jugendliche gewesen, die das ganze moderiert und auch die Forderungen an die Stadt vorgestellt haben. Ehrungen gab es ganz viele für die kinderfreundlichsten LehrerInnen und DirektorInnen (das ist doch mal ne Anregung für uns!) und natürlich viele Darbietungen vor allem solche, die mit Musik, Singen und Tanzen zu tun haben. Unsere Jungen haben ihr Theaterstück über „Knastkinder“ vorgeführt.

Die Mädchen waren ab der Parade dabei (die nennen das hier „Rally“ – is eigentlich mehr ne Demonstration), also die, die man bei solchen Veranstaltungen mitnehmen kann und nicht die Gelegenheit nutzen, um weg zu laufen.

Die Kinder- und Jugendorganisation von PREDA „AKBAY“ war ebenso dabei.

Hier sind die Fotos: Theaterprobe, Straßenkinder Konferenz.

October 28, 2008

Willkommensritus bei den Jungen

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 3:33 am

Immer wenn neue Jungen kommen, werden die feierlich in die PREDA Familie aufgenommen. Eigentlich wird solche eine Feier jeden Monat gemacht. Aus irgend welchen Gründen gab es seit August keine mehr, so dass über 20 aufgenommen wurden. Veranstaltet wird der Willkommensritus im Außenzentrum in Castellejos.

Dieser Willkommenritus hat eine starke Anlehnung an die Taufe. Es geht also um Umkehr und Aufnahme. Die Jungs bekommen die Augen verbunden, zum einen, um es spannender zu machen, zum anderen, um die Dunkelheit besser zu erfahren. Dann folgt eine Schriftlesung über das Licht der Welt, und anschließend bekommt jeder Junge persönlich mit Handauflegung auf die Schulter die Zusage und Bestärkung, kein Kind der Dunkelheit mehr sein zu müssen und die Fähigkeit besitzt, sich ändern zu können. Alle aufzunehmenden Jungs halten während dessen eine Kerze in der Hand und nach der Zusage wird die Augenbinde abgenommen. Einige mussten richtig weinen. Alle anderen Jungen und alle MitarbeiterInnen gratulieren den Neuzugängen und heißen sie Willkommen, per Handschlag, Umarmung oder eben in deren Art und Weise (so en bißchen Gangster und coll mäßig, wie das unsere dtsch. Jungs eben auch machen würden).

Anschließend gibt es Essen, und natürlich das Goldilocks Kuchen und Eis nicht fehlen.

Hier sind ein paar Fotos.

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