Mit Carmela unterwegs …

November 29, 2008

Neue Fotos aus der WG

Filed under: Familie und Freunde, Fotos — Carmela @ 5:30 am

Das Album “Neues aus der Maedel-WG” hab ich einfach ergaenzt.

November 25, 2008

Was nicht so toll ist und was ich vermisse …

Filed under: Land und Leute — Carmela @ 1:48 pm

Habe diese Anregung von einem meiner LeserInnen bekommen, sonst koennte man noch den Eindruck gewinnen, alles ist super toll hier, und dass ich moeglicher Weise hier bleiben koennte! Nein, meine Lieben, das habe ich gewiss nicht vor!

Also, Heute haben mich meine Maedchen total genervt! Es passiert total oft, dass die wegen ner Kleinigkeit total aus der Haut fahren koennen, die schreien sich dann an, und einige ziehen dann langes Gesicht. Seit einigen Tagen proben wir fuer den Familientag und den Gottesdienst zwei Lieder ein, die einige Maedchen singen werden, und die out of school Maedels machen dazu Gesten (action). Gestern war es total angenehm und wir sind total schnell voran gekommen. Aber Heute war dann irgendwann der Wurm drin. Weil mir’s dann auch zu bunt war, hab ich einfach Tschuess gesagt, und denen erklaert, sie sollten unter sich klaeren, ob sie das wirklich durchziehen wollen, und einfach ohne mich weiter proben sollen, weil ich auf diesen Kindergartenkram keinen Bock habe. Hehehe! Die haben vielleicht geguckt … Eine der Erzieherin, die mit mir im Jeepney in die Stadt gefahren ist nach der Arbeit, sagte, dass sie die ganze Zeit, nachdem ich gegangen bin, am Proben waren, und alle mitgemacht haben.

Aber nun mal zu den anderen Dingen, denn dass mich die Maedchen nerven, ist auch eher ne Ausnahme. Die Langsamkeit bei allen und jedem, ist schwer tragbar fuer mich. Dieser Schildkroetengang auf der Strasse, die KassiererInnen in den Geschaeften … bis die die Sachen eingscannt haben und das Geld rausgegeben haben, da vergehen echt Minuten. Nebenbei wird mit den KollegInnen Schwaetzchen gehalten. Dann kennt man ja nicht sowas wie ne natuerliche Distanz, was auch in den beengten Supermaerkten, Jeepneys und Haeusern schwer lebbar ist. Das staendige Gedraenge vor allem, wenn es Essen gibt. Man sollte meinen, dass das vielleicht was mit Erziehung oder Bildung zu tun hat. Aber ne, selbst in PREDA, als wir vor ein paar Wochen ne Willkommens- und Abschiedsfeier hatten, standen alle Mitarbeiter um das Essen und haben wie kleine Kinder gewartet, dass man endlich anfangen darf. Als der Vize von PREDA dann das o.k. gegeben hat, da haben die sich auf das Buffet gestuerzt, als ob es die Henkersmahlzeit fuer die is oder die seit Tagen nix gegessen haben. Dann holt man sich gleichzeitig zum Hauptgang das Eis, was es eben nur zu besonderen Gelegenheiten gibt. Da verlieren die echt jegliche Professionalitaet und die benehmen sich wie unsere Maedchen und Jungen. O.k., das war noch witzig anzuschauen, aber dieses Gedraengel auf den Strassen, auf Maerkten oder in kleinen Supermaerkten is echt too much!

Dann, ja, … wie soll man das erklaeren … Philippinos haben eine ganz eigene Esskultur. Wir wuerden sagen, die haben KEINE Esskultur! Mit den Haenden zu essen, ist wirklich ne Kultur hier und mach ich auch sehr gerne. Zumal man dafuer eine ganz bestimmte Technik braucht, damit es nicht kleinkindermaessig aussieht. Aber dann dieses Geschmatze … und wenn die Loeffel und Gabel benutzen (Messer verwenden die nicht, halt wie in nem Chinarestaurant), dann wird mit den eigenen Sachen in den Schuesseln rumgestochert oder mit den Haenden rausgeholt. Man verlaesst den Tisch, wenn andere noch Essen, man ruelpst sich gegenseitig an, was so selbstverstaendlich ist, und der Teller sehen nach dem Essen wie Sau aus! Dann wird alles zusammen gegessen: Suppe, Hauptgang, Nachspeise. Oftmals trinkt man aus einem Glas. Oftmals ist das Essen kalt.

Die Sache mit der Zeit, ist jetzt kein dickes Problem fuer mich, jedoch ist es in meine Augen weiterhin vertane Zeit. Ich weiss gar nicht, warum wir bis spaetestens 8.10 Uhr gestempelt haben muessen, wenn dann doch erst 20 Minuten spaeter das Morgen Meeting beginnt. Vor allem, wenn Father Shay nicht da ist, kommt die philippinische Lebensart total zum Vorschein. Jedoch muss ich dazu auch sagen, dass in PREDA es schon sehr europaeisch zugeht hinsichtlich des Umgangs mit der Zeit. Bei privaten Angelegenheiten, kann man das echt vergessen.

Die mangelnde Hygiene so gut wie ueberall ist wahrscheinlich fuer mich das so das Schlimmste! Ich habe noch keine saubere Kueche gesehen! Und man macht auch nicht so richtig sauber, ob’s die Kueche ist oder die Sanitaeranlagen. Alles ist auch irgendwie immer nass … Geschirr, Besteck, um das Spuelbecken herum, Boeden … alles immer nass! Es wird nicht abgetrocknet, sondern man stellt das Gespuehlte einfach in nem Abtropf ab. Und dann ueberall diese Ameisen! Gott sei Dank, sind mir bislang nur ganz wenige Kakerlaken begegnet. Eine hab ich vor kurzem in meinem Zimmer gekillt mit Alkohol, denn mit dem Flip-Flop kann ich nicht, weil ich dann die ganzen Innereien an der Sohle kleben habe und das dann mit rumschleppe - was fuer Philippinos weniger ein Problem ist. Dann benutzt man ja kein Taschentuch, weil’s eben kostet, deshalb sieht man staendig Menschen, die sich in der Nase bohren oder einfach auf die Strasse rotzen, indem man sich das eine Nasenloch zuhaelt und aus dem anderen feste rauspustet. Die Finger werden sich je nachdem dann an dem Schweisstuch abgeputzt, was viele bei sich tragen. Dann die ganzen Maenner, die ueberall rumpinkeln … Und dann der ganze Dreck und Muell auf der Strasse! Das ist echt ein dickes Problem hier. Ich wasche mir ja immer die Fuesse und Beine, wenn ich nach Hause komme, weil ich es nicht haben kann, mit den schmutzigen Fuessen auf dem Bett zu sitzen, wiederum fuer Philippinos kein Problem.

Und damit wird auch schnell klar, was ich vermisse! Sauberkeit (!!!), frische Luft, weniger Laerm … meine Waschmaschine … o.k. jetzt geht’s ja, weil ich kaum noch selbst wasche; hin und wieder mal nicht zu schwitzen, ne schnelle Internetverbindung, Puenktlichkeit (!), Gender orientierte Maenner in der Masse - hat wohl eher was mit Bildung und Erziehung zu tun. So viele Macho und Ruepel auf einmal hab ich bislang noch nicht kennen gelernt.

Das sind so die Dinge im Alltag, die ich vermisse. Aber ich kann mich ja ziemlich gut anpassen, und man gewoehnt sich ja an so vieles. Dauerhaft oder fuer den Rest meines Lebens kann ich mir das ueberhaupt nicht vorstellen!

Richtig Heimweh habe ich nicht, dafuer ist das Andere einfach zu besonders fuer mich, als dass ich mich nach dem sehne, was ich doch sowie so kenne und auch in absehbarer Zeit wieder geniessen darf. Aber klar, vermisse ich meine Lieben in Deutschland! Ich spuere eher sowas wie tiefe Dankbarkeit, dass ich ein gutes Leben habe, und vor allem lernt man hier echte Demut und Bescheidenheit.

November 19, 2008

Internationaler Gedenktag gegen Kinderprostitution - 19.11.2008

Filed under: Land und Leute — Carmela @ 5:40 pm

… hätte ich wohl viel früher erwähnen sollen. Denn es gab am Düsseldorfer Flughafen eine Aktion dazu, an der vor allem Jungedliche Touristen aufgefordert haben, die Augen offen zu halten hinsichtlich kommerzieller sexueller Ausbeutung von Kindern.

Am 25.-28.11.2008 findet in Rio de Janeiro der 3. Weltkongress gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern statt. ECPAT Deutschland e.V. (Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung) wird in der Zeit darüber berichten. Viele Kinder und Jugendliche nehmen seit dem ersten Weltkongress in Stockholm 1996 dort teil. Über ECPAT Deutschland und MISSIO könnt ihr interessantes Material über das Thema Kinderprostitution und sexuelle Ausbeutung erhalten, z.B. für Gruppenstunden in der KInder- und Jugendarbeit, Frauenverbände, Arbeitskreise Mission - Entwicklung - Friede etc.

November 18, 2008

Olongapo City - Geschichte und fatale Folgen einer Stadt

Filed under: Land und Leute, Projekttagebuch — Carmela @ 4:31 pm

Nach gut zwei Monaten hier in Olongapo möchte ich mal ein wenig über die Stadt selbst berichten. Ich habe schon einmal erwähnt, welche Bürde diese Stadt ertragen musste.

Wenn man in der Stadt unterwegs ist, zu Fuß oder im Jeepney, fallen einem besonders die sogenannten Halb-Filipinos auf, entweder sind diese besonders hell- oder eben sehr dunkelhäutig im Vergleich zu den reinrassigen philippinischen StadtbewohnerInnen. Die hellhäutigen könnten Westeuropäer sein, wogegen die dunkelhäutigen afro-amerikanisch aussehen, schon allein wegen dem Wuschelhaar (halt so Rasterlocken mäßig). Die Generation um die Dreißig ist besonders stark vertreten. Desweiteren begegnen mir so gut wie tagtäglich „weiße“ Menschen, die halt eben wegen ihres Hauttyps sofort hier auffallen. In den zwei Monaten sind mir bislang nur fünf weiße Frauen begegnet und unzählig viele weiße Männer, die meist in Begleitung von philippinischen Frauen waren. Besonders auffallend ist das in den Jeepneys, weil die aufgrund ihrer Größe ganz viel Platz benötigen, sehr stark schwitzen und eben typisch touristisch gekleidet sind (kurze Hose, ärmellose Shirts). Meistens sind es Australier, US-Amerikaner, Briten oder Iren. Bislang ist mir noch kein Deutscher begegnet.

In sämtlichen Reiseführer wird Olongapo neben Angeles City für Touristen empfohlen, wegen dem Nachtleben. Wenn ihr Olongapo City googelt, dann erscheint als fünftes Ergebnis „asiansex“. Auf dieser Seite wird ganz genau beschrieben, wie man vom internationalen Flughaben in Mahnila nach Olongapo City kommt. Wenn man sich die Seiten weiter anschaut, bekommt man Tipps über die Bars, Preise und den verschiedenen Mädchen, die dort arbeiten. Desweiteren über die Vorzüge, d.h. die verschiedenen Typen von Mädchen, worauf man achten sollte usw.

Seit dem zweiten Weltkrieg hatten die amerikanischen Staaten in Olongapo ihren größten militärischen Marinestützpunkt außerhalb des eigenen Landes (auch in Angeles City) aufgrund der strategisch günstigen Lage im Krieg gegen Japan und später gegen Vietnam. 12.000 US-Soldaten waren auf diesem Stützpunkt untergebracht. Und damit begann die Misere der Frauen in der Region. Innerhalb kurzer Zeit hat sich in der sogenannten „Subic Bay“ (eine Freihandelszone) eine Sexindustrie erschlossen, die ein Ziel hatte: ein Vergnügungspark für die Soldaten, nicht nur für diejenigen, die auf diesem Stützpunkt lebten, sondern tagtäglich kamen ab Mitte der 60iger Jahre Hunderte US-Soldaten, die an der Kriegsfront in Vietnam eingesetzt waren, um sich für ein paar Tage oder Wochen zu erholen und in Olongapo zu vergnügen. Zahlreiche Sexbars, günstige Stundenhotels, Bordelle entstanden von einem zum anderen Tag. Die Stadt kooperierte sehr eng mit der Navy. Zum Beispiel haben die Amerikaner eine riesige Klinik eingerichtet, die sich eigens der 16.000 Frauen und Mädchen, die in der Sexindustrie arbeiteten, widmete, um diese auf Geschlechtskrankheiten zu untersuchen und zu behandeln , um zu verhindern, dass die eigenen Soldaten angesteckt werden. Die Sexindustrie in der Stadt wurde schließlich zur einzigen Möglichkeit, eine Beschäftigung zu finden. Die Soldaten kümmerten sich recht wenig darum, dass die Bevölkerung die Leidtragenden waren. Nicht nur, dass das Geschäft mit dem Sex Familien regelrecht auseinander brachte, sondern der Vergnügungshunger der Männer öffnete dem Frauen- und Kinderhandel Tor und Tür. Schon Kinder im Alter von 8 Jahren wurden als Sexsklaven gefangen gehalten. Hinzu kam der starke psychologische Druck von Seiten einiger Kirchenvertreter und der Bevölkerung, die die Opfer als Sünderinnen darstellte, da sie es sind, die sich prostituiert haben.

In einem Land, das Nr. 1 hinsichtlich Korruption im asiatischen Raum ist – das 8. in der ganzen Welt – war und ist es wieterhin es sehr schwierig, auf amtliche Unterstützung zu setzen. Denn die Sexindustrie brachte verständlicher Weise auch die Stadt in einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Tausende sogenannter Amerasiaten waren das Ergebnis der Vergnügungstouren der Soldaten. Als Halbwaisen war / sind sie benachteiligt, weil sie oftmals von der Familie bzw. den Muttern verstoßen wurden und als Straßenkinder sich durchschlagen, und somit wiederum Freiwild für Sextouristen werden. Halb-Filipinos sind oftmals Opfer von Rassismus, weil ihre Identität eben sehr dubios ist.

Mit dem Regierungswechsel 1991 wurde die Militärbasis geschlossen und die Amerikaner zogen ab. Sämtliche Bars usw. wurden geschlossen. Anstelle des Sexparks entstand in Subic Bay eine Industriezone, die 50.000 menschenwürdige Arbeitsplätze beschaffen konnte.

PREDA hatte in der Zeit der Marcos-Diktatur in den 80iger Jahren bereits solche Pläne im Geheimen versteckt, und mit dem politischen Wechsel konnten diese Pläne endlich umgesetzt werden. PREDA konnte sogar mit Hilfe von Frauenorganisationen und den Betroffenen Frauen hier in der Region eine Sammelklage im Namen der Kinder gegen die US-Regierung führen, so dass nach langem Kampf, über 2,5 Mio $ für diese Kinder bereit gestellt wurde, für Schul- und Ausbildung und Erwerbstraining für die Mütter.

Eine meiner OSY Mädchen, die seit vier Wochen hier ist, ist Halb-Deutsche. Die Mutter ist eine Bardame und der Vater eben ein deutscher Sextourist. Sie ist 12 Jahre und hat mir ganz stolz erzählt, dass sie auch Deutsche ist – und vom Aussehen ist sie viel viel deutscher als ich. Sie würde gerne ihren Vater kennen lernen, und sie vermisst ihn. Wahrscheinlich wird dies nie geschehen, und wahrscheinlich wird sie erst später akzeptieren, dass ihr biologischer Vater nur den einen Grund hatte, um hier auf die Philippinen zu kommen. Bislang habe ich hier auf den Philippinen keinen der Halb-Filipinos kennen gelernt, wo der Vater bekannt ist.

Nachdem die Sexindustrie drei Jahre lang geschlossen war, entstanden nach und nach wieder Bars und Bordelle, denn anstelle der Soldaten kamen nun die Touristen, und es scheint wie ein endloser Kampf zu sein. Denn die Arbeit mit dem hiesigen Bürgermeister bezüglich der Schließung der Sexbars ist mühsam. Zur Zeit gibt es Pläne, dass Donald Trump hier riesige Familienresorts aufbauen möchte, was ein Lichtblick wäre im Kampf gegen den Sextourismus und des Frauen- und Kinderhandels. Die jetzige Sexindustrie wäre ein Hinderungsgrund für diese Investition, denn familienfreundlicher Urlaub geht nicht zusammen, wenn sich ein paar Blöcke weiter Frauen und Kinder prostituieren.

Um es nochmal ganz deutlich zu machen: Jeder, der als Sextourist auf den Philippinen oder sonst in irgend einem unterentwickelten Land unterwegs ist, befürwortet aktiv die Kinderprostitution!!! Da hilft das Argument rech wenig, dass das Mädel volljährig ist, mit dem man sich eingelassen hat! Erstens ist das überhaupt nicht klar, zweitens unterstützt dieser aktiv das korrupte Establishment, hinter dem sich in der Regel ein ganzes Sexsyndikat verbirgt und Menschenhandel betreibt, und drittens ist es vor allem die Struktur und das System, was jeder Sextourist hier unterstützt!!! Jeder, der ein kurzes Abenteuer mit einer Filipina hat, nutzt die Armut und das Leid dieses Menschen aus und trägt zur Demoralisierung eines ganzen Volkes bei!!

Aber es gibt viele Erfolgsgeschichten im Kampf gegen die Kinderprostitution! Und das macht Hoffnung!

November 17, 2008

Spezielle Menschrechtserziehung

Filed under: Projekttagebuch — Carmela @ 4:23 pm

SHARE (Special Human Rights Education) hat das Ziel, die Menschen in den Gemeinden (auf lokaler Ebene) über spezielle Menschenrechtsthemen zu informieren. Dazu fährt das “Human Rights Team” raus und gibt ganztägige Seminare. In der Regel arbeiten sie mit den örtlichen Sozialämter zusammen, die entweder auf PREDA zugehen, weil ihnen vermehrt Fälle von Menschenrechtsverletzungen in einer Gemeinde zu Ohren gekommen ist, oder der sogenannte “Barangay Captain” (eine Art Gebiets- od. Gemeindebürgermeister), meldet an, dass die Einwohner solch ein Seminar benötigen. Letzten Freitag war das Team sogar auf einer Großveranstaltung von über 150 TeilnehmerInnen (PolizistInnen, Amtsträger der Gemeinden und Kommunen). Man sollte meinen, dass diese sich in den Gesetzgebungen auskennen sollten, jedoch ist das nur bedingt der Fall. Zum einen wissen einige nicht wirklich, was sich hinter bestimmten Gesetzen wirklich verbirgt, und wie damit umzugehen ist, zum anderen, ignorieren andere einfach Fälle von Menschenrechtsverletzungen.

Ich war letzen Dienstag mit dem Menschenrechtsteam -das sind 3 PREDA MitarbeiterInnen aus dem Menschenrechtsdepartment - in einer Gemeinde, die hoch oben in der Bergregion lebt. Wir sind zunächst in dei nächstliegende Stadt dieser Gemeinde gefahren (ca. 1 Std.), und haben dann das Fahrzeug gewechselt, weil wir mit unsrem normalen Minivan nicht dorthin kommen, denn die Strecke besteht nur aus riesigen Schlaglöchern und ist nicht befestigt. Man stelle sich unsere Wanderwege vor, jedoch mit viel mehr Steinen und riesiegen Löchern, die voller Wasser sind. Die Fahrt in die Berge hat nochmal eine Stunde gedauert, und die Stoßdämpfer waren das wichtigste an diesem Wagen. Ich hätte nie gedacht, dass in dieser Gegend überhaupt noch Menschen leben. Unterwegs sind wir vielen indigenen Menschen begegnet, die ganz dunkel sind, mit ganz filzigen Haaren und noch kleiner als die philippinschen Stadtbewohner. Manche wollten mitgenommen werden, weil wir eine Ladefläche hatten, und die sind dann einfach drauf geklettert und wenn sie aussteigen wollten, haben sie auf’s Dach geklopft.

Das Menschenrechtsteam spricht überwiegend über drei Theman bzw. Gesetze: alle Formen von Kindermisshandlung, Rechte der Frauen und deren Schutz, Kinder und Jugendliche im Konflikt mit dem Gesetz. Die Bedeutung und Aufgabe der Gemeindevorsteher wird dabei immer besonders berücksichtigt, denn diese spielen bei allen Familienangelegenheiten und Streitigkeiten eine wichtige Rolle. Anschließend erklären sie, wie man einen Aktionsplan aufstellt, und was wichtig ist, zu bedenken, wenn Gemeinden verschiedene Projekte und Programme installieren wollen bzw. müssen (z.B. Familienhilfe, Kindererziehung etc.).

Es waren also ca. 40 TeilnehmerInnen anwesend, überwiegend Frauen, etwa 10 Männer und viele Kinder. Für uns sind diese Themen sehr selbstverständlich - auch wenn es bei uns erst Ende der 90iger Jahre ein Gesetz bezüglich Vergewaltigung in der Ehe gibt. Und das Human Rights Team hat die Gesetze echt sehr gut drauf, und erklärt sie verständlich und lebensnah. Hier und da haben sie die Leute auch gefragt, wie sie in bestimmten Situationen handeln würden. Ähnlich wie bei uns, fällt es Filipinos schwer, sich in die Angelegenheiten anderer Menschen einzumischen. Wenn z.B. eine Frau oder ein Kind auf der Straße misshandelt wird, zögert man, dies zu melden, bzw. wenn, dann möchte man anonym bleiben. Die PREDA MitarbeiterInnen haben erklärt, dass jede Form von Misshandlung an Kindern und Frauen keine Privatsache ist, sondern öffentliches Recht betrifft. Um die Meldung von Misshandlung zu vereinfachen, gibt es eine PREDA Hotline, wenn Leute sich scheuen, ihrem Gemeindevorstehern oder der Polizei Bescheid zu geben. PREDA wird dann diese Meldung verfolgen und entsprechende Schritte einleiten. Die Gemeindevorstehern dürfen bezüglich solcher gemeldeten Fällen keine eigenständigen Schritte einleiten, wie z.B. eine Einigung zwischen Opfer und Täter, sondern solche Fälle müssen offiziell gemeldet werden, weil dies eine Straftat ist und diese gerichtlich geahndet werden muss.

Es ist schon ziemlich befremdend für mich gewesen, wie viele Männer sogenannte Schläge aus Liebe zu ihren Kindern billigen und befürworten, und das fast alle (Frauen wie Männer) die Meinung vertraten, dass ein Mann, der seine Frau auf der Straße schlägt, dies rechtens tut, wenn sie es verdient hat, z.B. im Falle von Ehebruch oder Ähnlichem. Davon hängt es ab, ob man dies melden würde oder nicht. Das Human Rights Team hat echt die Geduld, den Menschen zu erklären, dass diese unabhängig von der Ursache der Misshandlung, eine Straftat ist.

Das Gesetz zum Schutz von Frauen und deren Rechte ist noch nicht sonderlich alt, und als dieses installiert wurde, haben viele Männer dagegen gesprochen, weil sie sich angegriffen fühlten! Erst als man erklärt hat, dass dieses Gesetz nicht dazu da ist, um die Stellung des Mannes zu mindern, sondern die Rechte der Frauen und ihre Stellung zu stärken, aufgrund der Gleichstellung von Frau und Mann, konnte die breite Masse der Bevölkderung dem zustimmen (was jedoch nicht die Voraussetzung für die Implentierung eines Gesetzes ist). Ich weiß, für uns Westeuropäer hört sich das alles sehr sehr rückständig an. Aber es ist gut, dass die Phililppinen solche Schritte tut. Dagegen ist sehr interessant, dass hinsichtlich Bildung und Stellung der Frauen in wirtschaftlichen und politischen Berufen die Philippinen Deutschland seit letztem Jahr überholt haben. Laut dem sogenannte Gleichstellungsbericht der Geschlechter des Weltwirtschaftsforum von 2007 (Global Gender Gap Report), der weltweit die Stellung der Frau unter Berücksichtigung unterschiedlicher Aspekte untersucht, sind die Philippinen von Platz 6 auf Platz 5 gerueckt und haben damit Deutschland überholt (2006 auf Platz 5, 2007 “nur” noch Platz 7). Vorne weg sind - verständlicherweise - die ganzen skandinavischen Länder. Also nicht alles ist hier rückständig und unzivilisiert. Man muss dann genau hinschauen, in die verschiedenen Bevölkerungsschichten und Herkunftssituationen der Menschen.

Hier bei diesem Seminar habe ich wirklich erfahren können, dass so vieles von der Erziehung und Aufklärung abhängt. Diese Menschen wissen nicht sonderlich viel von Gesetzen und den Rechten, die sie haben. Umso besser ist es, dass PREDA in den verschiedenen Gemeinden regelmäßig solche Veranstaltungen hält. PREDA macht es den Menschen auch so einfach wie möglich, z.B. die Beköstigung des ganzen Tages (Essen ist ja das wichtigeste im philippinischen Leben) und der Transport von Gemeindemitgliedern, die weiter weg wohnen, wird komplett von PREDA getragent. Die Kommunen haben keinerlei Kosten zu tragen. Manche Regionen (Bundesländer) geben einen Zuschuss.

Am Abend waren wieder zurück von den Bergen. Zur Zeit sehe ich das Human Rights Team kaum im PREDA Zentrum, weil die in diesem Monat sehr viele Seminare haben.

Neues aus der Mädel-WG

Filed under: Fotos, Land und Leute — Carmela @ 1:18 pm

Hier sind ein paar neue Fotos aus meiner Mädel-WG.

Am Wochenende verbringen wir eigentlich so die meiste Zeit zusammen, vor allem sonntags. Dann kochen wir zusammen, essen mit den Händen (total beliebt, weil das ein Stück philippinischer Kultur ist), quatschen viel, spielen Gitarre und singen und lachen vor allem ganz doll. Die Mädels sind alle total klasse! Irgendwie fühle ich mich zurück versetzt in meine Studentenzeit. Gestern war sogar die Mutter von Heidee (gesprochen: Heidi) da und hat für uns alle gekocht. Manchmal gehen wir aus, jedoch nicht so oft, weil meine Mitbewohnerin nicht viel Geld haben und es ihnen unangenehm ist, wenn ich sie ständig einlade.

Jhona (30), Heidee (22) und Xagie (11, die Tochter von Jhona, gesprochen: Sagie) sprechen natürlich so oft es geht Tagalog mit mir, weil sie sich in den Kopf gesetzt haben, dass ich so gut wie fließend sprechen kann, wenn ich Olongapo verlasse.  Sie stehen mir mit Rat und Tat bei Seite - auch wenn sie mich versehnlich nachts schonmal aussperren, und ich die Nacht auf der Straße verbringen muss … hahaha!

Total amüsant für mich ist, dass sie - wie die meisten Philippinos - sehr abergläubig sind, trotz katholischer Überzeugung. Heute Abend ließ sich z.B. ganz schlecht die Haustür öffnen, und Heidee, die nach mir nach Hause kam, eilte total aufgeregt in mein Zimmer und meinte, dass wir “Mumus” haben (Geister). Die glauben an alle möglichen Geister! Ich habe ihr dann erklärt, wie man die Tür ganz einfach auf bekommt, und dass das nix mit “Mumus” zu tun hat. Sobald sie jedoch irgend etwas Sonderbares erleben, ist es zunächst ein “Mumu” … hehehe … sorry, aber ich muss immer darüber lachen. Letzte Woche, hatten wir in der Küche die Glühbirne von der Deckenleuchte ausgetauscht. Nach 5 Minute ging die aus, und Heidee und Jhona waren gerade zu Hause, als das passierte. Ein wenig später kam ich nach Hause und war überrascht, dass eine Kerze auf dem Küchentisch leuchtete, weil die Stadt zur Abwechselung eigentlich mal keinen Stromausfall hatte. Ja, und die beiden meinten, dass wir ein “Mumu” im Haus haben, denn eine nagelneue Birne ist einfach ausgegangen. Ich daraufhin sagte, dass es wohlmöglich was mit der Leitung zu tun haben könnte, und Jhona hat dann die Verkabelung gewechselt. Und siehe da, seit da an funktioniert die Lampe wieder einwandfrei! Sie fragen mich immer wieder, warum ich denn nicht an “Mumus” glaube, denn schließlich sind die ja wahr. Vor allem in der Provinz gibt es sie. Jedoch bringt jede Erklärung meinerseits nichts, denn die Kinder bekommen von Anfang an beigebracht, dass es Mumus gibt und sie aufpassen müssen, dass sie nicht von einem Heim geholt werden. Ich glaube, dass diese Geschichten gerade auf dem Lande auch eine erzieherische Funktion haben, weil Eltern und vor allem Großeltern mit “Mumus” drohen, wenn die Kinder nicht gehorchen.

O.k., meine LIeben … passt auf, dass Euch kein “Mumu” besucht!

November 15, 2008

Meine Schuetzlinge

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 11:02 am

Ich hatte ja mal vor kurzem berichtet, dass wir ganz viele neue Jungen bekommen haben. Deshalb hat das Department von denen ueberlegt, den nicht formalen Unterricht anders zu strukturieren. Da die meisten der Jungen nicht in die Schule gehen, bekommen sie bei PREDA eine Art Ersatzunterricht. Es sind 17 Jungen, die als Grundschueler eingestuft wurde - auch wenn die zwischen 12 und 17 Jahren sind, und manche koennen gerade mal ihren Namen schreiben. Die Jungen, die wesentlich weiter sind (ca. 10) bekommen einen getrennten nicht formalen Unterricht. Zur Zeit lernen die, mit dem Computer umzugehen. Zweimal in der Woche gebe ich eine Aktivitaet (Teamarbeit, Kooperation, life skills) fuer die Grundschueler vormittags nach ihrem Unterricht.

Bei den Maedchen sind es viel weniger, die nicht in die Schule gehen. Und Ziel der sogenannten OSY (out of school youth: Jugendlichen, die nicht die Schule besuchen) ist es, in Kuerze wieder die Schule zu besuchen. Man merkt auch, dass sie einen ganz anderen Hintergrund haben und sind viel fitter was Bildung angeht. Die PREDA Maedchen sind generell sehr gut in der Schule, die bekommen immer Preise als Klassenbeste. Wohlmoeglich hat es auch damit zu tun, dass sie aufgrund ihrer Erfahrung sehr ehrgeizig gegworden sind, um etwas in ihrem Leben zu erreichen. Viele haben sich sehr hohe Ziel gesteck (Lehererin, Psychologin, Anwaelting, Aerztin, Sozialarbeiterin). Ich arbeite also jeden Nachmittag mit den OSY Maedchen.

Zwei Fotos von meinen Schuetzlingen.

November 14, 2008

Ausgesperrt!

Filed under: Land und Leute — Carmela @ 8:54 pm

Heute - Freitagabend - war ich auf nem Geburtstag von einem PREDA Mitarbeiter, der im Heim fuer die Jungs arbeitet, eingeladen. So war also fast das ganze Department der von denen dort. Wir haben ganz typisch philippinisch gegessen - jeder bringt was mit -, und es wurde viel getrunken. Ihr wisst ja, dass ich so gut wie gar nicht Alkohol trinke und war erstaunt, dass ich das “Red Horse” Bier hier sehr gut vertrage. Ohne spuerbare Wirkung habe ich eine ganze 0,5 l Flasche getrunken. Die nennen das hier “strong beer” - hmmm, irgendwie kam es mir total leicht vor … So gegen Mitternacht haben wir dann beschlossen, noch in die Stadt in eine Karaoke Bar zu gehen, um noch was zu singen. Mit 6 Leuten sind wir dann im Tricycle gefahren: einer hinten auf dem Koffertraeger, ich hinter dem Motorradfahrer, drei im Beiwagen und einer hat sich Aussen auf das Trittbrett des Beiwagens gestellt und sich am Dach festgehalten. Die anderen vier sind mit zwei Rollern (einer davon war nicht registriert) dorthin gefahren. Fuer 7 Cent konnte man dann ein Lied singen. Gegen 3 Uhr sind wir alle nach Hause gefahren. Am Haus angekommen, musste ich erst einmal unserem Nachbarn aus dem Schlaf rufen, damit er das Aussentor oeffnet - er schlaeft immer bei offener Tuer, und ich rufe dann einfach, und er macht dann auf. Jedoch musste ich dann feststellen, dass meine Mitbewohnerinnen von Innen auch die Tuer verriegelt haben! So ein Mist auch! Das haben die schonmal gemacht, und ich habe denen gesagt, dass ich Bescheid gebe, wenn ich nicht im Haus uebernachte. Aber das ist wohl so ein Automatismus. Ans Handy ist von denen auch keiner gegangen. Wahrscheinlich machen die das in der Nacht aus.

Auf jeden Fall konnte ich nicht ins Haus rein … Was tun??? Ich bin dann einfach ins Zentrum gefahren, und nun sitze ich hier in einem Internet Cafe und warte, dass der Morgen anbricht, und die erste meiner Maedels-WG aufwacht und hoffentlich meine Sms liest, um mir Bescheid zu geben, damit ich was schlafen kann. Die Stadt schlaeft ja nie und es ist angenehme Betriebsamkeit. Ich bin auch nicht die einzige hier im Cafe. Hinzu kommt, dass vermehrt Polizei in der Nacht hier an den verschiedenen Ecken steht.

Trotzdem … bitte, nix davon meiner Mama erzaehlen!!! Die macht sich dann unnoetig Sorgen!

Ja, nun warte und warte ich und schreibe Euch einfach. Mir geht es weiterhin gut. Der Dauerregen vom letzten Wochenende bis Anfang der Woche hat aufgehoert und wir haben wieder Temperaturen ueber 30 Grad und natuerlich schoen feuchte Luft.

Euch einen schoenen Abend!

November 10, 2008

Die Folgen der globalen Erwärmung

Filed under: Land und Leute — Carmela @ 2:32 pm

ist zwar nicht so ein interessantes Thema für Euch, aber genau in diesem Moment ist mir danach … denn … Hilfe! Die Straße, in der ich wohne, ist total überflutet!!! Und wir hatten - mal wieder - Stromausfall, jedoch nur für ca. 30 min. Eine meiner MItbewohnerinnen meinte, dass das Wasser bis Morgen bleiben wird, wenn es nicht aufhört zu regnen. Ich hab sie dann gefragt, wie wir denn vom Haus weg kommen bei Hochwasser. “Einfach nem Tricycle-Fahrer auf der Straße zuwinken, der kommt dann bis zur Haustür und nimmt Dich mit!” Klar eigentlich, so einfach!

Aber jetzt mal ohne Spaß … Die globale Erwärmung is hier ein ganz dickes Thema, jedoch wissen die Filipinos noch nicht so recht, wie sie damit umgehen sollen, denn die Städte sind z.B. reine Smog-Tiegel. Also, es ist bei der breiten Masse nicht so recht angekommen - wie auch, denn die meisten haben andere Probleme als sich um das Ozonloch zu kümmern. Wenn man sich abends die Nase putzt, ist das Taschentuch schwarz! Oder grüne Inseln in der Stadt gibt es so gut wie gar nicht! Bei der dichten Besiedlung in den Städten gibt es keinen Platz für Bäume. Jedoch werden vermehrt gerade in den Provinzen Programme und Initiativen entwickelt, in denen in abgerodeten Gebieten, neue Bäume gepflanzt werden. Viele haben verstanden, welche Bedeutung die Bäume haben. Die Philippinen sind mittlerweile das Land auf der Welt mit den meisten Taifunen im Jahr. Laut Wettervorsage stehen noch zwei an bis Weihnachten.  Das hat sich in den letzten 10 Jahren sehr geändert. Während die Taifune zu Beginn der Regenzeit waren (August), hat sich das alles nach Hinten verschoben, in die Zeit, wo es eigentlich nicht mehr soviel regenen sollte. Ich hatte bereits geschrieben, dass es etwas kälter geworden ist (Heute ca. 27 Grad, Luftfeuchtigkeit von über 90 %), und tatsächelich habe ich im Jeepney auf dem Weg zum Zentrum eine Studentin in einer dicken Jacke gesehen, mit so nem Kunstpelz um die Kapuze rum. Jedoch hab ich mich nicht getraut, mal zu fühlen, denn ich vermute, dass die Jacke nicht vergleichbar dick ist, wie unsere Winterjacken. Denn das kann nich mir nun gar nicht vorstellen. Denn ich habe im Jeepney geschwitzt. In der Nacht “kühlt” es z.Z. auf ca. 24 Grad ab. Das ist doch  was, ne?! Weitere Folgen der globalen Erwärrmung ist, dass die Sommerzeit oder generell die Sonnentagen, fast unerträglich heiß sind, so dass selbst Filipinos darüber stöhnen.

Ich hoffe, dass es in der Nacht nicht ganz so schlimm wird (im Moment sieht es nicht so aus), denn ich bin Morgen den ganzen Tag mit dem Human Rights Team in den Bergen, um ein Seminar über Menschenrechte zu geben. Also, nicht ich gebe das, sondern zwei PREDA Mitarbeiter. Jedoch sollte ich da mal mitkommen, weil das ne Veranstaltung ist, die ich bislang noch nicht kennen gelernt habe.

Es scheint also so zu sein, dass wir auch nen tristen November haben, mit einem Unterschied von ca. 15-20 Grad.

Liebe Grüße Euch allen aus dem total verregneten Olongapo!

November 8, 2008

Welche Temperaturen sind lebensbedrohlich für uns Menschen?

Filed under: Land und Leute — Carmela @ 10:40 am

Darüber hatte ich eine Diskussion in der Mittagspause mit einem PREDA Sozialarbeiter. Ich hatte erwähnt, dass man merkt, dass es ein wenig kälter in den letzten Tagen geworden ist. Und er sagt: Ja, der Winter kommt bald!” Hehehe. Ich musste vielleicht lachen! Er grinste nur und meinte, dass es für Philippinos schon ziemlich kalt ist, wenn sie 20-25 Grad haben. Ich erklärte ihm, dass dies bei uns erträgliche Sommertemperaturen sind. Im Dezember werden einige auch in Jäckchen rum laufen, weil es denen dann schon zu kalt ist. Ich brauche seit einer Woche keinen Ventilator mehr nachts, sondern hab nur das Fenster geöffnet. Das ist jetzt schon viel angenehmer für mich. Ab 8 Uhr morgens, wenn ich dann noch im Bett liege am Wochenende, fange ich an zu schwitzen, denn dann wird’s wieder sehr heiß.

Irgendwann meinte er, dass in der Bergregion um Baguio City, es sogar schon Todesfälle gegeben hat. So recht habe ich ihm nicht geglaubt. Auf meine Frage hin, wie kalt es denn da oben ist, meint er, so ca. 16-18 Grad. Ich meinte dann, dass diese Menschen vielleicht aufgrund der Folgen von Kälte gestorben sind, also krank geworden sind und nicht rechtzeitig Hilfe bekommen hatten. Aber er beharrte darauf, dass sie wirklich aufgrund von Kälte gestorben sind. Ich erklärte ihm, dass um die 15 Grad keine Temperaturen sind, bei dem ein Mensch stirbt, da muss es schon kälter sein. Aber nein, diese Menschen sind bei knapp unter 20 Grad gestorben, weil es so kalt war! Also, wir mussten beide ein wenig über unsere verschiedenen Meinungen lachen, weil keiner dem anderen glauben wollte.

Habe mir dann vorstellt, dass selbst bei 10 Grad und ich im T-Shirt und kurzer Hose rum laufe, ich mir tierisch ne Erkältung einhole, an der ich vielleicht sterben könnte, aber das sind doch keine lebensgefährlichen Termperaturen??? Oder liege ich da völlig falsch??? Wenn ein Mensch droht zu erfrieren, dann ist das doch lebensbedrohlich?!

Aber das Empfinden von Kälte und Hitze ist ja nicht nur zwischen den Kulturen sehr unterschiedlich, sondern kann ja von Mensch zu Mensch anders sein.

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