Mit Carmela unterwegs …

September 18, 2008

Wasch- und Wartetag

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 6:00 am

Heute Morgen vorm täglichen Meeting habe ich fast das gleiche erlebt, wie Gestern, mit dem Unterschied, dass ich jetzt weiß, wie man das ein wenig voran treiben kann …

Nachdem ich um 8.ß4 Uhr gestempelt habe – ich wollte mal ausprobieren, was passieren wird, wenn ich nach 8 stempel -, ging ich am Büro von PREDA Fair-Trade vorbei – das sich hinter Glas befindet und man alles mitbekommt, und sah, wie von drei Büros die Mitarbeiter eifrig ihre Zeitung am Lesen waren. Ich habe mich neben meinen Koordinator auf die Couch gesetzt und gefragt, ob Heute kein Morgen-Meeting sein. Er hat dann seine Zeitung weggelegt und gesagt: „Los, lasst und mit dem Meeting anfangen!“ Sofort haben einige andere ebenfalls gesagt: „Ja, lasst uns Morgen-Meeting machen!“ Wenn das so einfach, dann weiß ich ja jetzt Bescheid … Man muss nur die richtigen Leute ansprechen, und dann geht’s wohl recht zeitig voran.

Dafür war das Meeting selbst ganz anders als Gestern. Sir Lex Hermosa – Mitbegründer von PREDA und Programm Direktor – war nämlich irgendwann auch anwesend (er kam verspätet, so ca. 8.30 Uhr) und hat sofort die Moderation an sich gerissen, obwohl mein Koordinator dran war. Ganz interessant war die Info, dass Ende September sich in Manila Misereor Philippinen trifft, um einen Vorschlag von Fair-Trade Prinzipien zu erarbeiten, der weltweit gelten soll.

Nach dem Vorlesen der Schrifttextes auf Englisch und Tagalog hat Sir Lex (so nennen ihn alle, richtig heißt er Alex mit Vornamen) selbst die Gedanken dazu formuliert, das ging in Richtung Auslegung und Bedeutung für heute.

Ich bin mal gespannt, wenn Father Shay Cullen wieder zurück ist und dann die Meetings ablaufen.

Um 09.30 sollte es dann mit den Jungen zum Waschen gehen. Wir warteten also alle draußen auf den Bus mit samt dem Mittagessen und der schmutzigen Wäsche… und warteten und warteten. Mir war schon klar, als man mir 09.30 Uhr sagte, es niemals zu dieser Zeit kommen würde. Ich hätte so auf 10 Uhr getippt. Um 10.30 Uhr kam dann die Info, dass der Bus anderswertig im Gebrauch war. Um 11.30 Uhr als die Jungs schon am Nörgeln waren, dass sie Hunger haben und ihre Zwischenmahlzeit (Kekse) bekamen, erhielten wir die Infos, dass der Fahrer das Öl wechseln ist. Um 12.30 Uhr beschlossen dann die beiden Tutoren, dass wir mit den Jungs erst einmal nach oben in Richtung Heim gehen und dort auf dem Dach des Wasserspeichers zu Mittag essen. O.k., gesagt, getan! Als wir um 13 Uhr nach unten gingen, war der Fahrer selbst noch beim Mittagessen und wir warteten wieder. Doch dieses Mal nur 30 min. Also, mit 4 Stunden Verspätung sind wir dann endlich die 40 Minuten zum Fluss gefahren. Da nicht mehr soviel Zeit war, um alles gründlich zu waschen – ich sowieso nicht weiß, wie man überhaupt gründlich die Wäsche mit der Hand waschen kann – musste alles ziemlich schnell gehen. Die Jungs waren so was von schnell, weil sie ja unbedingt anschließend noch Schwimmen und ein ausgiebiges Bad nehmen wollten – es wurde sich mit der gleichen Seife gewaschen, die man auch für die Wäsche benutzt hat – das ist viel sparsamer. Ich würde dies jedoch nicht tun, denn die Waschseife ist nicht für die Haut gedacht. Aber so Jungs, die sehr wenig was mit Hygiene am Hut haben, machen da keinen Unterschied, Hauptsache es ist was zum Waschen. Um 16 Uhr sind wir dann wieder zurück gefahren und haben einen kurzen Zwischenstopp gemacht, und zwar im PREDA Heim für die älteren Jungen, die dort Trainings bekommen für bestimmte Fähigkeiten (Anbau, Reparieren). Dieses Außenheim ist sozusagen das letzte Training bevor sie PREDA ganz verlassen.

Kurz vor 17 Uhr waren wir wieder hier, und ich habe meine Wäsche unter’s Dach gehangen. Wusste gar nicht, dass da oben noch was ist. Man hat von da aus einen super Ausblick auf das Meer. Später mal ein paar Fotos dazu.

Ich werde Heute Abend meine Berichte von Gestern und Heute schreiben, denn Morgen ist ja Abgabetag. Da ich mich gestern Abend aus meinem Zimmer ausgesperrt habe und dabei den Schlüssel drinnen gelassen habe, konnte ich nicht mehr rein. Es waren auch schon weit nach 22 Uhr und die Key-Managerin (Schlüssel-Verwalterin) war zu Hause und hatte keine Möglichkeit ins Zentrum zu kommen, was ich auch nicht gewollte hätte, da Arjay mir gesagt hat (er ist sowas wie ein Night-Guard und schläft mit einem anderen Jungen vor der Eingangstür auf einem Bambusbett), dass ich einfach im Zimmer 4 schlafen könnte, weil das leer und offen war. So habe ich also einfach auf nem Bett ohne Bettbezug, Kissen oder Decke geschlafen. O.k., Decke, brauche ich ja nie, aber en Kissen und Bettbezug habe ich schon vermisst und die Zahnbürste. Jetzt bin ich immer ganz achtsam mit dem Schlüssel mitnehmen. Morgen Nachmittag werden Sheila – die Guest Relation Officer (Kontaktperson für die Gäste) nach nem Zimmer suchen, denn ich habe nämlich keine Termine, außer Morgen-Meeting. Werde Morgen Vormittag weiter an meinen Berichten arbeiten und dann schauen wir weiter.

Die Mädchen hatten Heute übrigens Family & Reltives Day, der bis Morgen geht. PREDA organisiert regelmäßig solche Treffen – auch für die Jungen -, zu denen die Verwandten, vor allem die Eltern kommen sollten. Deshalb sind schon Gestern Nachmittag Eltern mit ihren Kindern angereist und haben im Gästetrakt übernachtet, weil die von weiter weg kommen (z.B. Manila), und PREDA den größten Teil der Kosten übernimmt. Neben familiendynamischen Aktivitäten, erhalten die Eltern Seminare über Erziehung, Familienwerte, und es finden Einzelgespräche der Therapeuten mit dem Mädchen und den Eltern statt - in der Regel sind es Mütter und Großmütter, habe kaum Männer gesehen. Heute Abend war dann noch ein Programmpunkt, wo es ganz laut und musikalisch zuging.

So, jetzt muss ich noch was schreiben.

Euch wünsche ich im mittlerweile kalt gewordenen Deutschland alles Gute!

Eure Carmela.

Fotos vom Wasch- und Wartetag

September 14, 2008

Entertaining in Agoo

Filed under: Familie und Freunde, Fotos, Land und Leute — Carmela @ 10:37 am

Heute hat die Frau meines Coussins Geburtstag. Immer dann, wenn Philippinos zusammen kommen und Spass haben, gehoert ganz viel Essen dazu. Deshalb wurde schon am Morgen ne ganz neu gekaufte Ziege hier geschlachtet und viele andere phil. Leckerreien zubereitet. Ganz wichtig und unverzichtbar ist natuerlich Karaoke. Hier sind ein paar Fotos.

Am Morgen war ich mit meiner Mutter und zwei Grosscousinen in der Messe, leider haben wir die im Dialekt besucht, und ich hab kein einziges Wort verstanden. Messen werden hier ab 6 Uhr morgens im stundentakt gefeiert und in verschiedenen Sprachen: Dialekt, Filipino (offizielle Sprache) und Englisch. Ich versuche natuerlich, die in Englisch oder wenn nicht moeglich in Filipino zu besuchen. Bei den vielen Dialekten, die es hier auf den Philippinen gibt, hoeren die sich fuer mich alle gleich fremd an. In der Messe sind so viele Ehremamtliche beteiligt: 8 maennliche Kommunionhelfer, 4 weibl. Vorbeter (eine davon steht immer an einer der zwei Ambos und betet laut die Antworten mit), 6 maennliche Messdiener, 6 weibl. Frauen zum Kollektieren, die das gleiche anhaben. Es gibt immer einen grossen Einzug und in der Regel traegt eine Frau das Lektionar. Und alle von denen ziehen mit ein und aus. Da Buecher hier sehr teuer sind und durch die Feuchtigkeit nur vergammeln wuerden, werden die Lieder entweder per Beamer oder Overhead-Projektor vorne ganz gross angezeigt. Das hat natuerlich was, denn alle verkriechen ihre Koepfe nicht in ein Gesangbuch.  Meistens singt ein Chor, denn davon haben die ganz viele. Orgeln gibt es nur in den sehr grossen Kirchen, und wenn es sich eine Gemeinde leisten kann. Ansonsten spielt ein Keyboard mit sanftem Pop-Rhythmen, oder Gitarren.

Fotos von der Basilika und dem Staedtchen in Agoo.

Leben in Metro Manila

Filed under: Familie und Freunde, Fotos, Land und Leute — admin @ 8:46 am

Hier sind endlich mal ein paar Fotos von Metro Manila bzw. von Quezon City, da wo meine Familie mütterlicherseits lebt.

September 9, 2008

Wenn der Regen kommt …

Filed under: Fotos — admin @ 9:00 am

Hier sind ein paar Fotos, wenn es in Luzon regnet.

September 7, 2008

Forest Camp

Filed under: Fotos, Trips - Reisen — admin @ 8:27 am

In Valencia – etwa 20 min. außerhalb von Dumaguete mit dem Jeepney und dann nochmal 10 min. mit dem Tricycle zu erreichen – gibt es Wasserfälle, einen ganz großen und viele kleinere, die beliebtes Ausflugziel sind, weil man dort die sogenannten „cold springs“ genießen kann. Das Wasser hat für uns Europäer super erfrischende Temperaturen, für Einheimische ist es zunächst eine Überwindung. Da es an dem Tag sehr stark geregnet hat, als wir dort ankamen, sind wir nicht ganz nach oben zu dem größten Wasserfall der Insel gewandert, da es bei solchen Witterungen zu gefährlich ist. Forrest Camp ist von einer traumhaft schönen Pflanzenwelt umgeben, so dass einem die tropischen Pflanzen mit ihrem satten Grün sofort auffallen.

Hier sind ein paar Fotos von unserem Ausflug in Forest Camp.

September 6, 2008

Die Stadt der Gelassenheit

Filed under: Fotos, Trips - Reisen — admin @ 8:22 am

Ist die Übersetzung von Dumaguete, die Hauptstadt von Negros Oriental, mit ca. 120.000 Einwohnern. Man hat zwar das Gefühl, dass unheimlich viel los ist, weil der Stadtkern immer überfüllt ist und sich hier das Leben tummelt. Glenda und ich haben uns ein Zimmer in einer Pension im Zentrum gemietet und von da aus waren wir unterwegs. Dumaguete ist mittlerweile der Anlaufpunkt für viele Auswanderer geworden, die aus Europa, Australien oder den Staaten kommen. Letztes Jahr waren wir in einem Restaurant, das von einem Deutschen geleitet wird mit vielen interessanten Angeboten und Produkten aus Deutschland, wie z.B. Häuser, Autos und Motorräder in der Umgebung, Brause-Vitamintabletten, typ. dtsch. Essen. So gegen Abend sieht man dort fast ausschließlich ältere Männer über 50 Jahre. Na, woran mag das wohl liegen. Eine philippinische Begleitung zu finden, ist nie das Problem auf den Philippinen. Oft liegt der Altersunterschied bei 15 und mehr Jahren. Dumaguete ist deshalb für viele Ausländer interessant, weil man von dort aus, zahlreiche andere Inseln bereisen kann, die Lebenskosten noch günstiger sind als in den Großstädten wie Cebu City oder Metro Manila und das Leben eben viel relaxter ist.

So haben wir am beliebten Boulevard am Meer eine Zweigstelle der Konrad-Adenauer-Stiftung gefunden, die jedoch als solche nicht mehr tätig ist, sondern von als Pressezentrum von Dumaguete verwendet wird. Auf unserer Nachfrage, was denn die Konrad-Adenauer-Stiftung noch für eine Bedeutung hier hat, teilte uns eine Einheimische mit, dass dieser Mann (der alte Adenauer) seit einigen Jahren in Dumaguete seinen Lebensabend verbringen würde. Ich habe natürlich nur schmunzeln müssen, denn es gibt nichts schlimmeres für Philippinos als ihr Gesicht zu verlieren. Tja, hättet ihr das gewusst, das der alte Adenauer mit seinen 141 Jahren einen auf Auswanderer auf den Philippinen macht?! Ich auch nicht, umso erstaunter war ich natürlich.

Außerhalb von Dumaguete lebt die Familie von Glenda, die wir an einem Nachmittag besucht haben und zum Abendessen eingeladen waren. Bei einem Spazierganz haben wir mal wieder etwas landesspezifisches Gefunden: hier.

Hier ein Beweis, dass Deutschland bis auf die Philippinen verfolgt.

September 4, 2008

Fast am Ende der Welt

Filed under: Fotos, Trips - Reisen — admin @ 8:21 am

Meine Freundin und ich sind für zwei Tage nach Apo-Island gefahren, um ein wenig Abstand vom Großstadtleben zu nehmen. Von Dumaguete aus fährt man raus nach Malatapay (ca. 30 min.) und geht dann zum Strand, wo Einheimische einem mit kleinen Booten auf die Insel bringen.

Auf solch kleinen Inseln sind natürlich die Gegebenheiten komplett anders als auf den großen Inseln. So gab es jeden Tag ca. 80 l Wasser für uns beide, wenn man mehr wollte, musste man zahlen, und Strom gab es zwischen 18 und 22 Uhr. Das Wasser für die Toilette ist aus dem Meer. Oftmals funktionieren Toilettenspülungen gar nicht, so dass man mit einem Schöpfgerät Wasser ins Klo schüttet, um alles weg zu bekommen. Das Wasser dafür war natürlich reichlich vorhanden und wurde auch in einem großen Behälter aufbewahrt, aus dem wir dann schöpfen konnten. Früh morgens stand das Personal schon vor der Tür und wartete, dass wir die Tür zum Zimmer aufmachten, damit sie schnell alles Wasser nachzufüllen konnten. An den zwei Tagen waren wir die einzigen Gäste und wurden rundum verwöhnt.

Was macht man nun auf so einer Insel, auf der knapp über 1000 Einwohner leben, zwei kleine Ressorts sind? Genau, einfach ausspannen, schwimmen im Meer, lesen, die 250 Stufen zum Leuchtturm hoch klettern, und das Dorf besuchen. Ist schon interessant, dass man von jedem Dorfbewohner lächelnd gegrüßt wird. Denn jeder kennt sich dort und Besucher erkennt man sofort. Beim 3 stündigen Schwimmen im Meer haben wir uns dann auch nen Sonnenbrand eingeheimst, trotz Sonnenschutz. Wohlmöglich haben wir einfach die Sonne etwas unterschätzt, da aufgrund der Regenzeit der Himmel doch oft bewölkt ist. Am Donnerstag Abend haben wir die Generalprobe zu einem Tanzwettbewerb besucht und das ganze Dorf hat sich auf dem Sportplatz versammelt, um sich die Vorstellung anzuschauen. Für die Insel und deren Geschichte typische Dinge wurden dargestellt.

Fotos vom Kurztrip auf Apo-Island.

September 3, 2008

O Schreck, die Philippinen werden pünktlich!

Filed under: Fotos, Land und Leute — admin @ 4:57 am

Am 3.9. hatte meine beste philippinsche Freundin Geburtstag, deshalb hat sie mich auf ihre Heimatinsel Negros Oriental eingeladen. So bin ich also morgens um 05.30 Uhr los, um den Flug um 07.25 Uhr zu bekommen. Ich stand etwa 20 Minuten in der Warteschlange zum Check-In als ein Aufruf kam, den ich jedoch nicht so richtig verstanden hatte. So hab ich meinen Vordermann gefragt, ob ich denn hier richtig sei nach Dumaguete, worauf er meinte, dass ich einfach hier in der Schlange stehen bleiben sollte. Plötzlich bekam ich mit, wie zwei von der Airline sich auf philippinisch unterhielten, dass es keinen mehr geben würde, der nach Dumaguete will. Dann bin ich doch mal zum Bodenpersonal von Cebupacific und habe ihm mitgeteilt, dass ich nach Dumaguete möchte. Außer ein „Sorry, Mam, the final call was already!“, war nix zu machen. Ich meinte noch zu ihm, dass Cebupacific doch immer unpünktlich sein und dass ich das überhaupt nicht glauben kann … In jedem Fall musste ich umbuchen und habe dann 7 Stunden im neuen Terminal 3 des Flughafens gewartet bis zum nächsten Flug um 14 Uhr. Wieder zurück nach Quezon City zu fahren, hätte wenig gebracht, weil das jeden Tag immer ein Verkehrschaos ist.

Ich habe wirklich noch nie erlebt, dass irgend jemand oder etwas auf den Philippinen pünktlich war, und ausgerechnet dann, wenn ich unterwegs bin, passiert mir so etwas.

Hier sind ein paar Bildern vom Flughafen

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