Mit Carmela unterwegs …

January 29, 2009

Eltern-Power!

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 2:14 pm

Seit Beginn des Jahres ist das Human Rights Team kaum noch im Zentrum zu sehen, weil die in diesem Jahr sich auf die Schulen konzentrieren, um Elternseminare zu geben ueber Kinder- und Frauenrechte. Dabei werden zwei grundlegende Gesetze erlaeutert: Das Kinderschutzgesetz und das Anti-Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder Gesetz (Uebersetzung hoert sich was schlecht an … ich weiss). Hin und wieder fahre ich mit denen, um mich weiterhin ueber diese Gesetze zu informieren, und um vor allem mit zu bekommen, wie die Eltern diese Informationen regelrecht aufsaugen. Man sollte ja eher meinen, dass Gesetze eine trockene Angelegenheit sind, jedoch die Art und Weise, wie das Human Rights Team diese den sehr armen und kaum gebildeten Eltern vermittelt, ist sowas von spannend fuer die Erwachsenen. Hinzu kommt, dass sie sehr schnell merken, dass es um sie und ihre Kinder geht, dass es grundlegende Rechte geht, die auch sie selbst schuetzen. Und sie werden nachdenklich, wenn die weitverbreitete und fuer selbstverstaendlich gehaltene Praxis, dass man Kinder aus Liebe schlaegt, von den PREDA Mitarbeitern hinterfragt wird und auf die Konsequenzen aufmerksam gemacht werden. Am Ende gibt es natuerlich auf Kosten von PREDA ein paar Snacks und Getraenke, und die Plakate und Visitenkarten mit der PREDA Hotline gehen weg wie warme Semmeln. Das Human Rights Team hat echt leichtes Spiel, weil sie die Menschen durch solche Seminare bekraeftigen in ihren Rechten und Bewusstsein schaffen. Sie selbst werden dazu ermutigt, “Defender of Children Rights” zu werden, indem sie ihre Umwelt und Nachbarschaft auf die Kinder- und Frauenrechte aufmerksam machen, oder sogar ueber die Hotline Misshandlungs- und Missbrauchsfaelle melden.

Hier ein paar Fotos vom Seminar.

January 28, 2009

ABM à la PREDA

Filed under: Fotos, Projekttagebuch — Carmela @ 12:37 pm

DOLE (Department of Labor and Employment) - sowas wie das Arbeitsamt - der Region Zambales hat PREDA eine etwas groessere Summe an Geld zur Verfuegung gestellt, weil alles ihre Projekte hinsichtlich “Livelihood” (Lebensunterhalt) in den letzten Jahren gescheitert sind. Das ist eine Abteilung der Regierung, und da sie nicht mehr weiter wussten, haben die sich gedacht, dass PREDA moeglicher Weise weiter helfen kann, weil durch unseren Fair Trade, wir bereits erfolgreich Menschen zu fairer Arbeit verhelfen konnten, damit diese sich selbst um ihre Familien kuemmern koennen.

So war also DOLE an einem Tag da, um den Scheck zu ueberreichen, und eingeladen waren unsere Taschen Produzenten (Tetrapack Taschen) und einige Eltern von unseren Maedchen, denen wir angeboten haben, ebenfalls Fair Trade Produzent zu werden. Ganz neu und in der Entwicklung ist das PREDA Eis, das alle Anwesenden kosten durfen, denn die Idee ist, das ebenfalls zu einem fair gehandelten Produkt zu vermarkten, was die Taschenproduzenten zusaetzlich entweder selbst machen und / oder verkaufen koennen. Einige unserer aelteren Jungen vom Home for Boys waren ebenfalls anwesend, da diese auf die Reintegration vorbereitet werden und diese Arbeitsmoeglichkeiten finden sollen. Unser Executive Programm Director, Sir Lex Hermoso und Mitbegruender von PREDA, hat allen Anwesenden das Prinzip des fairen Handels erklaert, vor allem die Vorteile als Produzent gegenueber dem Handel mit Mittelsmaennern.

Die Produzenten bekommen bei solchen Seminaren auch gleich eine Einheit zum Thema Kinder- und Frauenrechte durch das Human Rights Team, so dass auch sie davon profitieren koennen und als Defender von Children Rights werden. Es ist schon sehr beeindruckend, wie alle Programme so ineinander fliessen und verschiedene Zielgruppen erreicht werden. Wahrscheinlich ist das auch eines der Erfolgsrezepte von PREDA, dass man nicht nur Symptome bekaempft, sondern gleichzeitig bei den Ursachen anpackt.

Hier sind ein paar Fotos.

January 17, 2009

Pit Senyor! - Sinulog 2009

Filed under: Fotos, Land und Leute, Trips - Reisen — Carmela @ 1:53 pm

Wer einmal die Gelegenheit hat, um die dritte Woche im Januar herum auf den Philippinen zu sein, dem kann ich nur das Sinulog in Cebu City Fest empfehlen! Das ist ein urspruenglich religioes motiviertes Fest, das vor allem auf der Strasse statt findet. Aeusserlich ein wenig mit Karneval zu vergleichen, jedoch viel schoener, bunter und herzlicher! Gefeiert wird Santo Nino (das Jesuskind), das bei einem Brand im 17. Jhd. zwar schwarz wurde, jedoch nicht verbrannte. Wer am geschichtl. Hintergrund interessiert ist, klickt einfach auf die Links hier im Text. Dieses Fest ist deshalb so wichtig, weil mit der Ueberreichung der Santo Nino Figur durch Magellan an den damaligen Stammesfuehrer auf Cebu der Katholizismus begann.

Ich habe mir gedacht, wenn ich schonmal so lange hier auf den Philippinen bin, dann nehme ich mir ein paar Tage frei, um dorthin zu fliegen und Sinulog einmal live mitzuerleben. Und es lohnt sich wirklich! Man muss nur ganz viel Ausdauer und Gedult mitbringen, und ein riesige Menschenmassen ertragen koennen.

Die Fotos geben einen kleinen Eindruck von dem, was man schlecht in Worte fassen kann, weil man es einfach wirklich ’sehen’ muss.

January 13, 2009

MISSIO Paderborn auf Gefaengnis Tour!

Filed under: Projekttagebuch — Carmela @ 1:49 pm

Christian Wuetig von Missio Paderborn kontaktierte mich gegen Ende des Jahres, und sagte mir, dass er mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Bistum auf einer Begegnungtour auf den Philippinen sein wird fuer drei Woche. Die Gruppe hat verschiedene Projekte und Missionsstationen besucht und natuerlich auch Land, Kultur und Leute kennen gelernt.  Da er  persoenlich PREDA kennt, fragte er an, ob  es nicht moeglich waere,  eine kleine Gruppe mit auf  unseren Jail rescues (Gefaengnis Rettungsaktion) mitzunehmen. Das war natuerlich kein Problem, weil unsere Schutzengeln vom Jail Rescue Team zwei bis dreimal die Woche ueberwiegend in Manila und Umgebung unterwegs ist, um nach Minderjaehrigen in den Gefaengnissen zu suchen bzw. aufgrund von Gerichtorder mit nach PREDA zu nehmen. Und da die beiden Sozialarbeiter des  Jailteams immer gerne bereit sind, Besuchern aus dem Ausland dieses zu ermoeglichen, haben sie bereitwillig zugesagt. Wir haben die Gruppe vor dem Gericht in Caloocan City - im Norden von Metro Manila - getroffen, weil wir die Gerichtsbschluesse von drei Jungs, die wir mitnehmen sollten, abholen mussten.

Bei drei von den insgesamt fuenf besuchten Gefaengnissen konnten die Paderborner einmal ganz nah und konkret die die philippinischen Verhaeltnisse kennen sehen und erleben. Es ist keine Ausnahme, dass Minderjaehrige zusammen mit Erwachsenen in einer Zelle eingesperrt sind, meistens ueberfuellt, und die Gruppe fragte, wie man denn dort schlafen kann bei 15 Insassen auf ca.  15 Quadratmetern … Bei einer Polizeistation sah das Gefaengnis wie ein Tierkaefig aus.

Die beiden Sozialarbeiterinnen kennen die Officer mittlerweile ganz gut, was sich natuerlich positiv hinsichtlich Kooperation auswirkt. Unabhaengig davon, ob das Team Jugendliche mitnimmt oder nicht, werden Stipvisiten gemacht, um zu schauen und erfragen, ob sich Minderjaehrige im Gefaengnis befinden. Normaler Weise muss der Sozialarbeiter der Polizeistation dem Sozialamt melden, wenn dies der Fall ist, damit diese dann weitere Massnahmen in die Wege leiten koennen. Das geschieht oftmals nicht, so dass - wie wir es in einem Gefaengnis erlebt haben - ein 16jaehriger schon seit 5 Monaten dort eingesperrt war. Hinzu kommt das Problem, dass die Jugendlichen einen Nachweis benoetigen, aus dem hervor geht, dass sie unter 18 sind, was nicht so einfach ist, zu besorgen, denn die meisten Menschen sind nicht einmal registriert. Wenn z.B. eine PREDA Sozialarbeiterin ein Interview mit einem moeglichen Minderjaehrigen gefuehrt hat und sie dem Sozialamt Bescheid gegeben hat, sollte dann die Prozedur eingeleitet werden, um den Jungen zu transferrieren, was leider Gottes in der Regel nicht geschieht. So waren am diesem Tag fast in jedem besuchten Gefaengnis Minderjaehrige, die das Jailteam bereits schon im November oder Dezember befragt hat. Deshalb wird von Seiten von PREDA mittlerweile verstaerkt versucht, bei jeweiligen Sozialamt ein wenig Dampf zu machen, damit die Jungen dort raus kommen.

Die Gruppe aus Paderborn war sehr interessiert und hat natuerlicher Weise ganz viele Fragen gehabt. Da es meistens erlaubt ist, Fotos zu machen, haben verstaendlicher Weise welche gemacht. Und als Filipino ‘post’ man sehr gerne auf Fotos. Aber auch die Mitarbeiter bei den Gefaengnissen haben Fotos von der Gruppe gemacht, denn so ‘hoher’ Besuche aus dem Deutschland gibt es nicht alle Tage zu sehen. Das ist dann schon ein besonderer Anlass. An diesem Tag haben wir drei Jungen mit nach PREDA nehmen koennen.

An dieser Stelle moechte ich noch einmal Christian Wuetig danken, dass er solch interessierte Gaeste mitgebracht hat, denn jeder, der einmal die Verhaeltnisse live miterlebt, wird automatisch ein defender of children rights (Verteidiger von Kinderrechte) und kann andere davon erzaehlen, um weiteres Bewusstsein zu schaffen!

Danke aber auch fuer das leckere - deutsche!!! - Vollkornbrot! Wie sehr ich doch so viele Dinge vermisse … Bis auf zwei Scheiben habe ich alles verputzen koennen. Die restlichen Schnitten sind leider meinen zwei neuen Mitbewohnern zum Opfer gefallen … Mutterratte und Kinderratte!

January 10, 2009

Rettungsaktion aus einer Sexbar

Filed under: Projekttagebuch — Carmela @ 1:51 pm

Kurz vor Weihnachten bekamen wir ueber unsere PRDA Handy Hotline den Tip per sms … “three children in Alaminos sex bar, 13 years old, need rescue.” Alaminos ist eine Stadt im Norden von Pangasinan, Luzon, etwa vier Stunden von Olongapo City entfernt. Die Person, die diese Nachricht gesendet hat, war Teinehmerin an einem Seminar des Human Rights Team ueber Kinder- und Frauenrechte, und wurde dadurch ermunternt, ihre Information weiter zu geben. Im letzten Jahre konnten 19 Maedchen allein ueber diese PREDA Hotline gerettet werden, in der Regel sexuell missbrauchte / belaestige oder kommerziell sexuell ausgebeutete Maedchen. Fuer PREDA reicht solch eine kurze sms, um ein Team von PREDA MitarbeiterInnen kurzfristig zu mobilisieren und eine Rettungsaktion durchzufuehren. Die lokale Polizei von Alaminos wurde im benachrichtigt, um fuer die bevorstehende Aktion in der Sexbar “Trappers” Unterstuetzung anzufordern und warteten auf das PREDA Rescue Team. Jedoch zeigten die Polizeibeamten keinerlei Motivation, einzugreifen oder die Besuche von Maennern in dieser Bar zu stoppen. So beobachtete man lediglich und wartete einfach nur ab. Dadurch dasss die Polizei einer anderen Provinz (Bataan, in der Nahe von Olongapo) mit zur Rettungsktion genommen wurde, weil diese sehr kooperativ sind, konnten diese ihre Kollegen von Alaminos dazu draengen, die Bar zu stuermen. Die Polizeibeamten von Alaminos haben die drei minderjaehrigen Maedchen schliesslich zur Wache gebracht, von wo aus sie nach PREDA gebracht wurden, eine Woche vor Weihnachten. Zwei Geschwister, 13 und 14 Jahre, und ihre Freundin, ebenfalls 14 Jahre alt, wurden von Pimps (Zuhaelter) aus der Provinz Bataan nach Alaminos gelockt, indem ihnen gute Arbeit versprochen wurde. Angeblich wird die Sexbar von einem ehemaligen Polizeibeamten gefuehrt, so dass es nicht verwunderlich ist, dass die lokale Polizei nicht eingreifen wollte. Normaler Weise wuerde per Gesetz die Bar geschlossen werden oder der Besitz konfisziert, wegen Menschenhandel. Jedoch unter dem Schutz der lokalen Polizei koennen solche schmutzigen Geschaefte weiter leben.

Seit kurz vor Weihnachten sind die drei Maedels also bei uns und versuchen sich mehr und mehr einzugewoehnen, was nicht so einfach ist. Sie haben saemtliche Geschlechtskrankeiten, die es so gibt - gluecklicher Weise kein HIV / AIDS - und traten am Anfang sehr provokativ und rebellisch auf. Selbst bei meiner Aktivitaet haben sie durch anzuegl. Bemerkungen ihren Unmut, dass sie nun in PREDA sind, geaeussert. Die Mutter eines Maedchen hatte sich zunaechst geweigert, den Vertrag mit PREDA zu unterschreiben, dass ihr Kind fuer bestimmt Zeit in unserer Obhut sein wird. Sie dachte wohl, indem sie sich einfach weigert und das Kind mit nach Hause nimmt, ist die Sache geregelt. Eine unsere Sozialarbeiterin und die vom Sozialamt - die bei solchen Faellen immer konsultiert und dabei sein muessen - haben der Mutter erst einmal deutlich machen muessen, dass sie nicht verhindern konnte, dass sich ihre Tochter prostituiert. Man koennte ihr das Sorgerecht entziehen, wenn sie nicht einwilligt. Daraufhin hat sie dann bereitwillig den Vertrag unterschrieben. Mittlerweile sind alle drei im Umgang nicht mehr provokativ, und eine von ihnen ist sowas von kooperativ und super drauf, so dass ich sie zur Co-Uebersetzerin “befoerdert” habe.

Fragt man sie, was sie sich wuenschen im Leben, erwaehnen sie neben einen guten Job, ihrer Familie zu helfen und mit ihnen zu sein, einem Boyfriend zu haben, weil es ohne Mann nicht Spass macht im Leben! Man merkt sehr schnell, dass sie aufgrund ihrer Taetigkeit ihre Unbeschwertheit als Teenager verloren haben, sie treten wie 20 jaehrige auf und geben sich als sehr selbstbewusst und aufgeklaert. Nur, wenn sie mit den anderen Maedchen zusammen sind, lassen sie sich von der kindlichen Art anstecken und vergessen fuer einige Momente ihr “Sexy-Girl-Gehabe” und albern wie alle rum und machen Bloedsinn.

January 7, 2009

PREDA kann auch langweilig werden …

Filed under: Projekttagebuch — Carmela @ 12:29 pm

Musste ich leider am Jahresanfang erleben, denn in der ersten Arbeitswoche nach den Feiertagen, waren die 7 Departments mit ihren Jahresberichten beschaeftigt, und haben eine Selbstevaluierung gemacht, wobei die Aktivitäten des Vorjahres anhand der Ziele, Mission und Vision überprüft werden und darauf bauend der sogenannte „Plan of Action“ für das neue Jahr gemacht wird. Da ich keinem Department richtig angehöre, musste ich kein Assessment schreiben (erst, wenn ich gehen werde), so dass mich ein wenig gelangweilt habe. Da ich die meiste Zeit bei den Kindern und Jugendlichen bin, die meisten jedoch noch auf ihren Heimbesuchen waren, und die normalen Aktivitäten in der ersten Woche noch nicht statt fanden, war ich ohne richtige Beschaeftigung. Ohne die Kinder ist es schon sehr langweilig! So habe ich mich tiefer mit den „Human Protection Rights“ der Philippinen beschäftig. Das sind im Prinzip die grundlegenden Menschenrechte zum Schutze der Kinder und Frauen. Außerdem ist das eine gute Vorbereitung für meine kommende Tätigkeit ab März, wo ich in einem Jugendgefängnis arbeiten werde.

January 2, 2009

Outreach fuer Jugendliche im Gefaengnis “Operation Second Chance”

Filed under: Fotos, Land und Leute — Carmela @ 12:14 pm

In dieser von der Regierung geleiteten Jugendstrafanstalt habe ich mit Glenda ein sogenanntes Outreach veranstaltet. Wir haben für die Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren Geschenke gepackt und das Essen bereit gestellt und ein paar Spiele vorbereitet. Und die haben durch Video Clip Dancing und Gesang mit Gitarre zum Programm beigetragen.

Vor unserem Trip nach Negros Island haben wir die Sachen eingekauft und Glenda hat das Essen bestellt. Am 1. Januar haben wir dann 72 Päckchen gepackt. Zur der Zeit waren 60 Jungen und 1 Mädchen dort. Am 27.12. habe ich das Gefängnis vorher besucht, um mir einen Eindruck zu verschaffen, weil ich mir bislang sehr unsicher war, ob ich dort wirklich freiwillig tätig werden möchte, zumal ich aufgrund der PREDA Erfahrungen natürlich eine andere Vorstellung von Rehabilitierung habe, als dass man die Jugendlichen einfach hinter Gittern steckt. „Operation Second Chance“ liegt auf ner Anhöhe, wo alle anderen Gefängnis der Stadt auch sind, direkt neben einander das für die Männer, getrennt von den Frauen und auch das regionale Gefängnis für die Strafgefangenen, die von außerhalb der Stadt kommen. Außerdem besitzt das Jugendgefängnis einen Nebentrakt für ca. 40 Jugendlichen, die ein besonderes Programm „Diversion“ unterlaufen, um rehabilitiert werden. Das ist natürlich alles andere als optimal, denn die Umgebung ist überhaupt nicht gut, um das Leben wieder in den Griff zu bekommen. Glücklicher Weise wird dieses Jahr dieser Trakt ausgelagert, weil die männlichen Erwachsenen Sicht zu den Jugendlichen haben und durch Zeichen diese verleiten, für die Zigaretten zu besorgen und die denen durch die Gittern rüber zu werfen. Die Jugendlichen in dem „Diversion Program“ sind also ständig mit erwachsenen Strafgefangen konfrontiert. Tagsüber sind sie in der Schule und den Rest des Tages verbringen sie dort im Gefängnis. Die Regierung würde das nicht als Gefängnis bezeichnen, jedoch alles, was hinter Gitters ist, in einem Areal, das nur von Gefängnissen umgeben ist, ist eindeutig eines.

Zurück zu „Operation Second Chance“ und dem Outreach …

Die Jugendlichen machten einen sauberen Eindruck, so wie die ganze Einrichtung im Allgemeinen für philippinische Verhältnisse. Das Negative ist, dass sie die ganze Zeit hinter Gittern sind, in ihrem Schlaftrakt, wenn sie keine Aktivitäten haben. Das Mädchen ist in einem extra Raum eingeschlossen. Sie bekommen nichtformalen Unterricht täglich und Dank der Salesianer Don Bosco erhalten diejenigen, die es möchten, eine praktische Ausbildung. Sogenannte Hauseltern kümmern sich um die Jugendlichen und sind sowas wie direkte Ansprechpartner für die. Außerdem gibt es noch SozialarbeiterInnen. Es fehlt jedoch an Psychologen und einem Nachsorgeprogramm für diejenigen, die integriert sind. Ich habe bislang noch nicht in Erfahrung bringen können, wie die genau mit denen arbeiten.

Das Outreach war sehr gut und die Jungen hatten sehr viel Spaß und haben alle super mitgemacht. Zum Essen gab’s natürlich philippinische Spagetti, frische Frühlingsrollen, Hähnchen, Eis und Käse-Puto (eine phil. Nachspeise). Die haben so richtig rein geschlagen und habe sich extra was mitgenommen als Mitternacht Happen. In dem Päckchen, was wir für die gemacht haben, waren jeweils ein T-Shirt und Short, Flip-Flop, Handtuch, Bettuch, Gesichtshandtuch, Zahnbürste und –pasta, Seife für den Körper und zum Wäschewaschen und ein kleine Tüte mit Süßigkeiten. Für die Spiele gab’s dann noch Preise für die Gewinnergruppen (Schachspiele, Deoroller und Kopftücher). Das Mädchen hat extra Sachen bekommen, zumal sie schwanger ist im 7. Monat. So hat sie z.B. das ganze übrig gebliebene Süße bekommen, extra Mini Flip-Flop für das Baby und Kinder-Kloks (wenn es schon was größer ist), zwei Händtücher, mädchengerechte Flip-Flops und Kleidung und Unterwäsche. Sie soll nach der Geburt in eine spezielle Strafanstalt transferiert werden.

Es gibt Pläne, dass die Salesianer das Management von OSC dieses Jahr übernehmen werden und zu einem offenen Zentrum umwandeln, wie PREDA es ist, an einem anderen Ort.

Hier sind die Fotos.

Powered by WordPress